Assassin’s Creed III Remastered – TEST

Assassin’s Creed III Remastered ist eine Switch-Neuauflage des ursprünglich im Jahr 2012 unter anderem für die Wii U erschienen dritten Serienteils. Zu den Neuerungen gehören Touch-Screen-Support, HD-Vibration und das Bonus-Spiel Assassin’s Creed III: Liberation, das zuerst 2012 für die PS Vita veröffentlicht wurde.


Amerika zur Zeit der Revolution scheint ein spannendes Thema für kreative Köpfe zu sein. Nicht nur das berühmte Musical Hamilton nutzt dieses Szenario, sondern auch Assassin’s Creed III präsentiert seine Helden Haytham und Connor ab dem Jahr 1757, die als Assassinen beide ihren Teil zur Freiheit von Amerika beitragen wollen.

Als Sohn einer amerikanischen Ureinwohnerin und einem Briten hat Connor persönliche Gründe, seinen Heimatstamm zu retten und sich auf die Seite der Revolutionäre zu stellen und für die Kolonien zu kämpfen. Wir spielen Connor wie in den anderen Teilen der Reihe auch nur in Rückblicken durch die revolutionäre Animus-Maschine, die uns die Vergangenheit erneut erleben lässt.

Warum wir Connor erst nach etlichen Spielstunden kennenlernen und zunächst in mehreren Tutorial-Missionen in die Haut des Briten Haytham Kenway schlüpfen, ist der Geschichte geschuldet. Im Laufe der ausgefeilten Story bekommen wir somit zwei Seiten der amerikanischen Revolution zu Gesicht, was aus historischer Sicht sehr fair und letztlich spielerisch interessanter ist.

Ein Assassine ist ein Assassine ist ein Assassine

Wer ein Spiel aus der Assassin’s-Creed-Reihe kennt, findet sich in Assassin’s Creed III Remastered schnell zurecht, denn das spielerische Prinzip findet sich in allen älteren Ablegern mehr oder minder wieder. Dabei spielt sich der Titel aus dem Jahr 2012 anders als ein moderneres Assassin’s Creed Origins oder Assassin’s Creed Odyssey. Die beiden neueren Vertreter mögen im Kampfsystem actionreicher wirken, sind aber in erster Linie auch deutlich rollenspiellastiger. Wir steuern unsere Helden – und die Heldin, dazu später mehr – aus der 3rd-Person-Sicht, können sie und die Kamera frei bewegen. Die Beweglichkeit unserer Helden lässt sich über das Halten der ZL-Taste erheblich steigern, denn in Parcours-Manier bewegen sich Haytham, Connor und Liberation-Protagonistin Aveline flink und äußerst agil über Hindernisse hinweg oder Hauswände hoch, auf Seilen balancierend oder durch Menschenmassen sprintend vorwärts.

Dieses Spielgefühl der Freiheit ist es, das Assassin’s Creed so zufriedenstellend macht. Parcours zuzusehen ist schon beeindruckend, und den Artisten selbst zu steuern dabei eine wahre Freude. Neben der Beweglichkeit ist die Tödlichkeit unseres Helden zu erwähnen, der mit seiner versteckten Klinge sämtliche Gegner ungesehen ausschalten kann, solange er unbemerkt bleibt. Hier kommt der Stealth-Anteil des Spiels zum Tragen. Zwar ist unser Held auch mit Schusswaffen und etlichen Nahkampfwaffen bewandert und effektiv, aber es bringt meist mehr Spaß und eine höhere Synchronität, seine Feinde hinterhältig zu erledigen.

Synchronität ist aus Spieldesign-Sicht eine geschickte Art, den Spieler dazu zu bringen, dem gewünschten Verlauf zu folgen. Da wir die Geschichte nicht wirklich erleben, sondern durch die Animus-Technologie nur nacherzählen, müssen bestimmte Dinge einfach passieren, sonst stimmt die Synchronität mit der Wirklichkeit nicht mehr. Wenn wir also ein bestimmtes Missionsziel nicht erreichen, bricht das Spiel einfach ab und wir dürfen noch mal beginnen. Und da unser Held auch während der Mission nie gestorben ist, sind unsere Spiel-Tode ebenfalls nur ein Fehler in der Synchronität und wir starten erneut. Glücklicherweise sind einige Elemente der Missionen optional, und das Spiel lässt uns auch mit einer geringeren Synchronität fortfahren.

Zwei in einem

Neben dem Hauptspiel Assassins Creed III, das damals auf TV-gebundenen Konsolen erschien, ist zusätzlich der ehemalige Handheld-Titel Assassins Creed Liberation enthalten, in dem wir den damals ersten weiblichen Hauptcharakter Aveline de Grandpré spielen dürfen. Dieser Titel ist spielerisch ebenfalls nett, von der Geschichte her allerdings fragmentiert und eher weniger relevant für die anderen Teile der Reihe und auch Assassins Creed III. Wir bekommen hier allerdings New Orleans während der Zeit der Revolution zu sehen, was für sich genommen schon wert genug ist, die etwa zehn Stunden Spielzeit in diesen Teil zu investieren.

Alternativ Remastered

Assassin’s Creed III Remastered für Nintendo Switch ist die zweite restaurierte Version des Spiels aus dem Jahr 2012 und basiert eher auf der Umsetzung für Wii U statt auf den moderneren Varianten von PS4 und Xbox One. Das ist natürlich der schwächeren Hardware der Switch geschuldet, hat letztlich jedoch keine Auswirkung auf die Spielbarkeit beider enthaltener Titel. Grafisch ist die Switch-Fassung der Version der Wii U ähnlich und verzichtet auf modernere Shader und Licht-Effekte, zugunsten der Flüssigkeit im Spielgeschehen, an der es nur wenig auszusetzen gibt. Letztlich ist die Umsetzung für die Switch gelungen, bietet aber nur wenig neues.

Geschrieben von Arne Ruddat

Fazit:

Assassin’s Creed III Remastered auf der Switch ist kein Meisterwerk, aber eine sehr solide Umsetzung eines Teils der Reihe um die Profikiller der Geschichte. Mit der Ergänzung von Assassin’s Creed III Liberation wurde dem Spiel ein netter Zusatz spendiert, der spielerisch mehr vom gleichen bietet. Technisch gibt es nicht viel zu bemängeln, und auch hier gilt, dass es ein besonderes Erlebnis ist, das Spiel mobil erleben zu können. Wer es noch nicht gespielt hat und sich in Videospielen gern versteckt meuchelnd und unbemerkt durch Menschenmengen bewegt, ist mit Assassin’s Creed II Remastered für Switch sehr gut beraten.