Beat the Beat: Rhythm Paradise – TEST

Nachdem 2016 mit Rhythm Paradise: Megamix gewissermaßen ein Best-of der Rhythm-Paradise-Reihe erschien, veröffentlichte Nintendo den Vorgänger auf der Virtual Console der Wii U.


Die Ära der Musikspiele ist schon seit ein paar Jahren vorbei. Nichtsdestotrotz erfreut sich die Rhythm-Paradise-Reihe zumindest in Japan weiterhin großer Beliebtheit. Dies lässt sich vor allem durch die sehr ausgefallene Präsentation begründen, bei der der Wii-Ableger keine Ausnahme bildet. Hier dominieren farbenfrohe, im Comic-Stil gehaltene Minispiele, deren Setting nicht kurioser hätte ausfallen können. Mal kriegen wir auf einer tropischen Insel einen Golfball von einem Affen zugeworfen, den wir anschließend einlochen müssen und mal gilt es in der Rolle eines Affen, der an einem Uhrzeiger hängt, dessen Artgenossen am Uhrenrand im Takt abzuklatschen. Während den Mikrospielen läuft stets eine rhythmische Musik im Hintergrund ab, die uns und den Charakteren auf dem Bildschirm den Takt vorgibt. Unsere Aufgabe besteht nun darin, den richtigen Knopf der Wii-Fernbedienung im Einklang mit dem Beat zu drücken. Da sich die einzelnen Minispiele von der Rhythmik her jedoch stark unterscheiden, wurde jedem ein eigenes, optionales Tutorial spendiert, welches uns Feedback über unser Timing gibt und uns dadurch optimal vorbereitet.

Wunderschön und abgedreht

Der Kern des Spiels besteht hierbei lediglich aus einer Ansammlung von Minispielen. Während im aktuellen Ableger für den 3DS versucht wurde, eine (ziemlich lahme) Geschichte zu erzählen, bekommen wir im Wii-Ableger einfach ein Minispiel nach dem anderen präsentiert. Das kann man als Konzentration auf das Wesentliche bezeichnen, könnte aber aufgrund der Linearität und Überraschungsarmut den einen oder anderen Spieler stören. Neben den Minispielen lassen sich allerdings noch verschiedene Modi freischalten, beispielsweise das Café, in dem uns der Barista Tipps gibt, wir uns freigeschaltete Musikstücke anhören oder Nachrichten der Entwickler an den Spieler lesen können. Außerdem bietet der Titel einen Endlosmodus einiger absolvierter Minispiele, sowie sogenannte Rhythmusspielzeuge zum Entdecken. Freigeschaltet werden diese Extras durch das Sammeln von Medaillen. Diese erhalten wir, wenn wir ein Minispiel relativ fehlerfrei absolvieren, was sich in der Realität von Beginn an als große Herausforderung entpuppt. Der Grund hierfür liegt im sehr kleinen Zeitfenster, in dem ein Rhythmusschlag als erfolgreich gewertet wird. Dank der punktgenauen Steuerung kommt allerdings nie Frust am Spiel selbst, sondern lediglich am Mangel der eigenen Fähigkeiten auf. An einen Mehrspielermodus haben die Entwickler ebenfalls gedacht. Dort können wir neben dem Absolvieren der vorgeschriebenen Minispiele ebenfalls Endlosspiele freischalten. Im Großen und Ganzen wartet in Beat the Beat also eine ordentliche Anzahl an Modi darauf, von uns freigespielt zu werden.

Geschrieben von Amin Kharboutli

Fazit:

Ich war ein bisschen überrascht, wie gut Beat the Beat: Rhythm Paradise gealtert ist. Der Comic-Look wirkt absolut zeitlos und sieht dank dem leichten Upscaling der Wii U besser aus als je zuvor. Das Spielprinzip und die Musik des Titels sind sowieso über jeden Zweifel erhaben. Doch wer einen Rhythm-Paradise-Ableger gespielt hat, der kennt sie im Prinzip alle. Ein unbarmherziger Schwierigkeitsgrad trifft hier auf eine kunterbunte, vor Details und Ideen nur so strotzende Präsentation und den eben erwähnten Soundtrack mit Ohrwurm-Potenzial. Da Beat the Beat: Rhythm Paradise hierbei keine Ausnahme darstellt, können Fans der Serie oder Freunde von knackigen Rhythsmusspielen also gerne zugreifen. Der Nachfolger auf dem 3DS bietet allerdings zahlreiche Verbesserungen, weniger frustrierende Stellen und mehr Minispiele für einen geringen Aufpreis.