Sky Force Anniversary – TEST

Seit 2004 versucht die Sky-Force-Reihe Shoot-’em-up-Fans zu begeistern. Mit Sky Force Anniversary erschien bereits 2015 für andere Plattformen eine spezielle Geburtstagsversion des Klassikers, die es Anfang 2017 ulkigerweise auch noch auf die Wii U geschafft hat.


Inhaltlich orientiert sich Sky Force Anniversary stark an Shoot ’em ups, die seit Jahrzehnten in Arcade-Hallen die Zeit vertreiben. Das heißt allerdings auch, dass so etwas wie eine Story außen vorgelassen werden kann. Zwar erfahren wir anfangs etwas von einem bösen General, den wir vermutlich besiegen müssen, um die Welt zu retten, doch mehr Informationen will uns das Spiel selbst in der elektronischen Bedienungsanleitung nicht verraten. Das ist auf der einen Seite schade, da besonders bei Arcade-Titeln eine hintergründige Geschichte mit dem einen oder anderen illustren Charakter nett wäre, um nachhaltig im Gedächtnis zu bleiben. Auf der anderen Seite können wir aber auch getrost darauf verzichten, da wir so direkt ins Gameplay einsteigen können.

Gespielt wird Sky Force Anniversary aus der Vogelperspektive. Aus dieser kontrollieren wir unser hochtechnologisches Flugzeug, das mit zahlreichen Schild- und Waffensystemen ausgestattet ist. Während der Bildschirm automatisch weiterscrollt, nehmen uns Gegner aufs Korn, die peu á peu am Horizont in Form von Helikoptern, Panzern, Schiffen oder Geschütztürmen erscheinen. Während kleinere Gegner nur als Kanonenfutter gedacht sind, schießen die mittleren bis größeren Einheiten durchaus jede Menge Kugeln und Lasersalven auf unser fliegendes Vehikel, denen wir stets geschickt ausweichen müssen.

Künstliche Spielstreckung

Es reicht aber nicht, nur den Feinden auszuweichen. Um Medaillen zu gewinnen, müssen wir bestimmte Missionsziele wie das Erreichen einer bestimmten Abschussquote, die Rettung im Vorbeiflug aller Menschen, die sich aufs Schlachtfeld verirrten oder gar das Einsammeln aller Sterne. Letztere erhalten wir, wenn wir Gegner pulverisieren und benötigen sie, um in der Basis neue Waffen oder Verbesserungen zu erwerben. Das motiviert jedoch nur bis zu einem bestimmten Grad, denn die Upgrades werden immer teurer und wer in der zweiten Hälfte der insgesamt neun Levels, die unter anderem mit Medaillen freigeschaltet werden, Erfolge feiern will, muss zwangsweise auf die Verbesserungen zurückgreifen. Das führt dazu, dass wir die Levels immer und immer wieder spielen müssen, um Sterne und Medaillen zu sammeln.

So wird der Titel künstlich zu sehr in die Länge gezogen und sorgt mit dem repetitiven Gameplay schnell für Ermüdung. Es fehlen uns weitere Levels, die vielleicht mit anderen Settings wie den Tropen überzeugen würden – genauso gut hätte man mit mehr Sternen für das Besiegen von Gegnern den Fortschritt spürbar beschleunigen können. Immerhin dürfen wir die Levels, die mit satten Farben und schönen Licht- und Wettereffekten ausstaffiert sind, auch zu zweit angehen, sodass der Titel zumindest für Nachmittage zu zweit eine klare Empfehlung ist.

Geschrieben von Eric Ebelt

Fazit:

Shoot ’em ups unterhalten in der Regel kurzfristig. Wer sich jedoch auf Sky Force Anniversary einlassen will, muss damit rechnen, erst nach einigen Stunden den Abspann über den Bildschirm flitzen zu sehen. Das liegt nicht daran, dass die Levels unglaublich lange sind – im Gegenteil. Nach wenigen Minuten habe ich das Level-Ende zwar erreicht, doch müssen bestimmte Missionsziele erfüllt werden, damit ich den nächsten Level freischalten kann. Da es mit der Standardausführung mehr als knifflig ist, beispielsweise alle Gegner zu besiegen, steht und fällt mein Fortschritt mit neuer Ausrüstung, die ich mir über zahlreiche Stunden zusammenspare. Einzelspieler könnte das repetitive Gameplay durchaus stören, doch wer mit einem Freund in den Krieg zieht, wird sich ein paar Nachmittage lang gut unterhalten fühlen.