Fire Emblem Warriors – VORSCHAU

Am 20. Oktober 2017 geht es auf Nintendo Switch und New Nintendo 3DS wieder aufs Schlachtfeld. Nach Hyrule Warriors spendieren Omega Force, Koei Tecmo und Nintendo der Fire-Emblem-Reihe ein Action-Spin-off im Musō-Gewand.


Auf der Wii U und später auf dem 3DS ist der Zusammenschluss von The Legend of Zelda mit dem Warriors-Gameplay überraschend gut gelungen. Ebenso wenig überraschte es, als Nintendo Anfang des Jahres einen weiteren Titel mit dem von Entwicklerstudio Omega Force dominierten Spielprinzip ankündigte. Dieses Mal dürfen wir mit diversen Helden aus der Fire-Emblem-Reihe aufs Schlachtfeld ziehen und massig Feinde mit Schwert, Speer, Bogen und allerlei anderen Waffen den Garaus machen. Mit dabei in Fire Emblem Warriors sind auch einige Besonderheiten, die an die Strategie-Rollenspiel-Vorlage angelehnt sind.

Rettung eines Königreichs

Die Geschichte von Fire Emblem Warriors ist im bisher nicht bekannten Königreich Aytolis angesiedelt. Protagonisten sind die Thronerben Prinz Rowan und Prinzessin Lianna. Nach einem mysteriösen Angriff und der damit verbundenen erzwungenen Flucht der beiden, liegt es nun an ihnen, das Reich zu retten und das Rätsel um ein Dimensionstor zu lüften, das sich geöffnet hat. Abgesehen von Prinz Darios aus dem befreundeten Nachbarreich Guston, erhalten Rowan und Lianna dabei Hilfe von Helden aus anderen Welten. Hierbei handelt es sich um bekannte Figuren aus der Fire-Emblem-Reihe.

Wie schon bei Hyrule Warriors bedienen sich die Entwickler einer relativ simplen Mechanik, um verschiedene Fire-Emblem-Helden in die Geschichte einbinden zu können. Die Dimensionstor-Thematik erinnert dabei ein wenig an den Mobile-Ableger Fire Emblem Heroes. Ebenfalls auffällig ist, dass bisher vorwiegend Figuren aus drei Hauptteilen der Strategie-Rollenspiel-Reihe angekündigt sind. Mit Marth, Caeda, Corrin, Xander, Chrom und anderen liegt der Fokus klar auf den Spielen Fire Emblem: Shadow Dragon, Fire Emblem: Awakening und Fire Emblem: Fates. Ausnahmen bilden dabei Fan-Liebling Lyndis aus Fire Emblem: The Blazing Blade und Celica aus Fire Emblem: Echoes. Angesichts der Bedeutung und Aktualität innerhalb des Franchises ist diese Entscheidung wenig überraschend. Bisher ist nicht ausgeschlossen, dass sich auch Helden aus anderen Fire-Emblem-Spielen freischalten lassen oder auf anderem Weg in Fire Emblem Warriors verfügbar werden.

Schlachtengetümmel mit Taktikeinschlag

Wer Hyrule Warriors oder ein anderes Musō-Spiel von Omega Force gespielt hat, weiß ungefähr, was bei Fire Emblem Warriors zu erwarten ist. Mit unseren Helden treten wir in Massenschlachten gegen zahlreiche kleine Gegner an, konfrontieren Hauptleute und schließlich auch besondere Generäle, die durchaus ebenfalls auf bekannten Figuren der Marke basieren können. In den von uns gespielten Switch-Demos haben wir stets mit einem vierköpfigen Team um die Vorherrschaft gegen andere Helden gekämpft. Als Feinde fungierten dabei je nach Demo etwa Xander oder die weibliche Variante von Corrin. Mit starken und leichten Angriffen schnetzeln wir uns durch die Gegnermassen, reihen Combos aneinander und führen bei aufgeladener Spezialleiste besonders starke Attacken aus. Ziel ist es zudem, die auf dem Schlachtfeld verteilten Festungen zu erobern. Dafür bezwingen wir erst ausreichend normale Gegner, bevor wir einen Hauptmann bezwingen und die Festung uns gehört.

Allerdings bringen die Entwickler passend zu Fire Emblem auch einige taktische Elemente ins Spiel. So wird etwa das bekannte Waffendreieck auch in Fire Emblem Warriors eine Rolle spielen und Einfluss auf die Kämpfe haben. Auch andere Vorteile, wie Pfeil und Bogen gegen Pegasus-Ritter zu verwenden, sind vorhanden. Wie stark sich diese wirklich auswirken, muss sich aber erst noch zeigen. Weit interessanter ist die Partner-Funktion. Ähnlich wie in Fire Emblem: Awakening oder Fire Emblem: Fates können wir uns mit einem nahen Verbündeten zusammenschließen und als eine Einheit kämpfen. Das gewährt Boni und ermöglicht bei aufgefüllter Spezialleiste mächtige Teamangriffe.

Apropos Team: Wie bereits erwähnt sind wir in der Demo stets mit vier Helden in die Schlacht gezogen. Zwischen diesen konnten wir jederzeit frei wechseln, was es uns ermöglicht hat, schnell an der gerade erforderlichen Stelle des Schlachtfelds tätig zu werden. Etwa, wenn eine unserer Festungen in Bedrängnis ist. Ergänzt wird das durch eine Kommando-Funktion. Dank dieser können wir aktuell nicht selbst gespielten Helden den Befehl erteilen, sich an einen bestimmten Punkt auf der Karte zu begeben. Dadurch können wir uns die langen Laufwege ersparen, uns einer anderen Aufgabe widmen und dann schnell den Helden wechseln, um dort zu agieren, wo wir gebraucht werden. Das kann etwa in den kleinen Nebenmissionen, die die Hauptziele der Schlachten ergänzen, nützlich sein. Beispielsweise wenn wir verhindern sollen, dass ein bestimmter Feind einen ausgewählten Helden von uns erreicht.

Bekannter Stil

Optisch ist Fire Emblem Warriors animehaft gehalten und die jeweiligen Helden sind entsprechend ihrer Designs aus den jeweiligen Original-Spielen entworfen. Egal ob Lucina, Daraen beziehungsweise Robin, Ryoma, Takumi oder Camilla; Kenner der Hauptteile werden die bekannten Figuren sofort wiedererkennen. Die Schlachten finden in schön gestalteten Umgebungen statt, die jedoch ähnlich wie schon in Hyrule Warriors grafisch nicht auf dem höchsten Level mitspielen. Ähnliches gilt für die Standard-Truppen, die abgesehen von unterschiedlichen Typen einfache Klone sind. Das fällt alles aber nicht störend auf, da im schnellen Action-Spielverlauf weder die eine oder andere schwächere Textur, noch die fehlende Individualität bei einfachen Soldaten auffällt. Weitaus wichtiger ist, dass Fire Emblem Warriors in der Demo weitgehend flüssig lief. Das weckt Hoffnungen bezüglich technisch ungetrübten Spielspaßes. Vertont ist Fire Emblem Warriors ausschließlich auf Englisch, während die Texte auch auf Deutsch angeboten werden. Ob die japanische Synchronisation verfügbar sein wird, ist aktuell nicht bekannt, wäre aber für viele Fans wünschenswert.

 

Geschrieben von Alexander Geisler

Prognose:

Bereits Hyrule Warriors und einige andere Musō-Spiele haben mir großen Spaß gemacht. Fire Emblem ist eine logische Wahl für einen weiteren Ausflug einer Nintendo-Marke in das actionreiche Schlachtengetümmel. Schließlich führe ich meine Charaktere in der Strategie-Rollenspiel-Reihe ebenfalls aufs Schlachtfeld. Dank der individuellen Fähigkeiten der Helden, spielen sich diese außerdem unterschiedlich, was für Abwechslung in den Kämpfen sorgt. Zudem scheint Omega Force einige Eigenheiten des Franchises gut in das Warriors-Spielprinzip zu integrieren. Sollte die Geschichte interessant genug ausfallen, der Umfang stimmen und technisch nicht doch noch gröbere Probleme auftreten, erwartet Fire-Emblem- und Warriors-Fans am 20. Oktober 2017 ein lohnendes Musō-Spiel, das sich vor dem eine Woche später folgenden großen Switch-Hit Super Mario Odyssey nicht zu verstecken braucht.