I Am Setsuna – VORSCHAU

Pünktlich zum Launch der Nintendo Switch am 3. März bringt Square Enix neues Futter für Fans von japanischen Rollenspielen in den eShop der Hybrid-Konsole. I Am Setsuna, das erste Werk der Tokyo RPG Factory, orientiert sich an großen Genre-Klassikern wie Final Fantasy und Chrono Trigger. In unserer Vorschau werfen wir einen ersten Blick auf das erste Rollenspiel für Nintendo Switch.


Ursprünglich ist I Am Setsuna bereits im Sommer 2016 für PC und PlayStation 4 erschienen und konnte Kritiker und Rollenspiel-Fans trotz kleinerer Schwächen zufrieden stellen. Besonders die melancholische Grundstimmung ist ein herausstechendes Merkmal des ersten Spiels von Entwicklerstudio Tokyo RPG Factory. Die zahlreichen klassischen Elemente, die aus älteren Spielen von Publisher Square Enix bekannt sind, verleihen I Am Setsuna zusätzlich nostalgischen Charme.

Opferbeschützer

Die Geschichte von I Am Setsuna ist schnell zusammengefasst: Um ein großes Monster zu besänftigen, wählen die Bewohner eines Dorfes alle zehn Jahre ein Mädchen aus, das als Opfergabe dargebracht werden soll. Doch ohne Vorwarnung wurde das Monster schon vor der Zeit angriffslustig. Verängstigt fällen die Menschen die Entscheidung, das Monster mit einem neuen Opfer zu besänftigen. Aufgrund ihrer magischen Fähigkeiten wird Setsuna ausgewählt. Gemeinsam mit ihrer Leibgarde macht sie sich in die entfernten Winkel der Welt auf, in denen die Zeremonie stattfinden soll.

Passend zur klassischen, an ältere Final-Fantasy-Teile erinnernden, Geschichte, präsentiert sich auch das Spiel selbst oldschoolig. Sowohl Gameplay als auch Grafik erinnern an vergangene Zeiten. So verfolgen wir das in einem einfachen, aber durchaus hübschen Stil gehaltene Geschehen, das von schönen Klavierklängen untermalt wird, aus einer isometrischen Perspektive. Das Spiel folgt dabei relativ lange einem strikten roten Faden und lässt uns die verschneite Welt erst spät frei erkunden. Wie sich das während des Spielens selbst auswirkt, muss I Am Setsuna im Test unter Beweis stellen.

Bekannte Kämpfe

Obwohl I Am Setsuna in vielen Punkten Old-Schoolig ist, wird auf klassische Zufallskämpfe verzichtet. Stattdessen sind die Monster in der Umgebung sichtbar und es kommt erst bei Berührung zu einem Kampf. Dadurch ist es auch möglich ihnen auszuweichen. Allerdings ist das nicht ratsam, da die Konfrontationen wie im Genre üblich Erfahrungspunkte bringen, durch die unsere Charaktere wiederum im Level aufsteigen und stärker werden. Bis zu drei Gruppenmitglieder sind stets sichtbar und können auch gleichzeitig am Kampf teilnehmen. Alle anderen bleiben als Reserve zurück, erhalten aber trotzdem Erfahrungspunkte, so dass sie auch im späteren Spielverlauf noch von Nutzen sind.

Das Kampfsystem von I Am Setsuna erinnert an die Active-Time-Battles aus Spielen wie Final Fantasy VIII. Mittels Leiste ist stets sichtbar wer als nächstes im Kampf agieren darf. Neben normalen Angriffen stehen auch die Fertigkeiten der Charaktere und Items zur Verfügung. Eine Besonderheit erhält das Kampfsystem durch Momentum-Angriffe und die Spirtnites. Erstere bringen besondere Boni, wenn bei aufgeladener Momentum-Anzeige im richtigen Moment der entsprechende Button gedrückt wird. Wichtig ist hierbei, dass sich unser Momentum auflädt, wenn wir trotz Aktionsmöglichkeit warten bis sich die als Anzeige dienenden Kugeln aufgeladen haben.

Welche Fertigkeiten euren Charakteren zur Verfügung stehen, hängt von den ausgerüsteten Spirtnites, Juwelen denen magische Energie innewohnt, ab. Der Einsatz von Fertigkeiten kann zudem Komboangriffe auslösen, sofern die Spirtnites der Charaktere zusammenpassen. Hierbei greifen dann zwei oder sogar alle drei am Kampf teilnehmenden Gruppenmitglieder gleichzeitig an und führen besonders starke Attacken aus. Final-Fantasy-Kenner könnten sich an die Materias erinnert fühlen und liegen damit nicht gänzlich falsch. Wie einige andere Elemente von I Am Setsuna sind auch die Spirtnites eindeutig von älteren Genre-Vertretern inspiriert. Fraglich könnte allerdings sein, dass die Spirtnites fast ausschließlich über das Konsortium erhältlich sind. Hierfür muss die durch das Besiegen von Monstern ergatterte Beute verkauf werden. Der Test wird zeigen, ob dadurch zwingendes Grinding notwendig ist, um möglichst neue Spirtnites und damit Fertigkeiten zu erhalten.

Neuerungen

Im Vergleich zu den Versionen für PC und PlayStation 4 verspricht Square Enix einige neue Features für I Am Setsuna auf der Nintendo Switch. Das wichtigste davon dürfte die „Temporal Battle Arena“, die als kostenloser DLC exklusiv für die Hybrid-Konsole veröffentlicht wird, sein. Dabei handelt es sich um eine Art PvP-Modus, der es ermöglicht Daten hoch- und runterzuladen, um gegen die Gruppen anderer Spieler kämpfen zu können. Eine durchaus interessante Idee, die sich allerdings erst noch in der Praxis beweisen muss. Auf deutsche Texte verzichtet Square Enix hingegen weiterhin. I Am Setsuna wird voraussichtlich ausschließlich auf Englisch und Französisch spielbar sein.

Geschrieben von Alexander Geisler

Prognose:

Da I Am Setsuna bereits längere Zeit für PC und PlayStation 4 erhältlich ist, kann die Qualität des Old-School-Rollenspiels leicht eingeschätzt werden. Deshalb können sich Genre-Anhänger bereits auf ein gelungenes JRPG zum Launch des Nintendo Switch freuen. Die melancholische Geschichte klingt spannend und lädt gemeinsam mit der verschneiten Spielwelt zum Träumen und Sinnieren ein. Zudem bietet das Rollenspiel ein interessant klingendes Kampfsystem, das sich offensichtlich an der Final-Fantasy-Reihe orientiert. Gänzlich ohne Schwächen ist I Am Setsuna allerdings nicht. So soll die Grundstimmung auf Dauer zu melancholisch sein und nicht jedem Spieler dürfte die nostalgische Ausrichtung gefallen. Als Anhänger der 90er-Jahre-SNES-Rollenspiele freue ich mich auf I Am Setsuna und bin sicher, dass der Titel das Launch-Line-Up wunderbar ergänzt.