Metroid Dread – VORSCHAU

In einer Woche erscheint Metroid Dread und lässt Fans von Samus Aran nach langer Wartezeit wieder ein hoffentlich spannendes Abenteuer mit der Weltraum-Heldin erleben. Dabei setzt Metroid Dread auf eine Idee, die bereits fünfzehn Jahre alt ist. Schon im Vorfeld der Veröffentlichung oder einer Anspiel-Möglichkeit, hat Nintendo zahlreiche Informationen und Details zum neuen Metroid-Spiel verraten.


Fast fünfzehn Jahre nach dem im November 2002 für den Game Boy Advance veröffentlichten Metroid Fusion wird die Weltraum-Saga von Samus Aran am 8. Oktober 2021 fortgesetzt. Die Geschichte soll jedoch auch für alle Metroid-Neulinge problemlos verständlich sein. Metroid Dread gilt laut Entwicklern als offizieller fünfter Teil der ursprünglichen Reihe, die mit dem Serienerstling 1986 auf dem Nintendo Entertainment System ihren Anfang nahm. Hierbei ist zu beachten, dass die Metroid-Prime-Spiele oder Metroid: Other M zwar auch in die Chronologie der Reihe gehören, aber eigene Handlungsbögen innerhalb von Samus’ Karriere erzählen – egal ob sie nun vor oder nach einem der bisher vier Teile der Side-scrolling-Reihe spielen. In Metroid Dread kommt nun eine Idee zum Tragen, die laut Nintendos Metroid-Team bereits sechszehn Jahre alt ist. Bereits kurz nach dem Release von Metroid Fusion gab es Gerüchte um eine direkte Fortsetzung abseits des ebenfalls im November 2002 erschienen Metroid Prime. Umgesetzt wurden diese aber erst jetzt.

Grauen im Weltraum

Verantwortlich für Metroid Dread ist neben Nintendos Entertainment Planning & Development Abteilung das spanische Entwicklerstudio MercurySteam, das 2017 bereits das Remake Metroid: Samus Returns für den Nintendo 3DS verantwortet hat. Entsprechend orientiert sich Metroid Dread in vielen Punkten an der Neuauflage des zweiten Serienteils und verknüpft diese mit der bereits angesprochenen fünfzehn Jahre alten Idee, die als Grundthema des Action-Adventures gilt. Dabei spielt bereits der Titel – „Dread“ kann mit „Grauen“ übersetzt werden – auf die Kernmechanik an. Diese basiert auf einer schreckenerregenden, lauernden Gefahr, die mit dem bekannten Action-Erkundungs-Gameplay, dass das Metroidvania-Genre maßgeblich geprägt hat, kombiniert wird. So wird Samus Aran in Metroid Dread immer wieder von den furchteinflößenden und scheinbar unbesiegbaren E.M.M.I.-Robotern verfolgt. Gnadenlos jagen sie die Protagonistin. Damit nähert sich die Metroid-Reihe einer ihrer ursprünglichen Inspirationen an, dem Science-Fiction-Horror-Klassiker Alien. Ähnlich wie in dem 1979 veröffentlichten Film von Ridley Scott, muss sich Samus vor einer jagenden, bedrohlichen Gefahr verstecken, vor dieser flüchten und Wege finden, diese zu umgehen oder irgendwie zu bekämpfen. Zumindest darin ist Samus Alien-Protagonistin Ripley und damit einem ihrer Vorbilder wieder sehr ähnlich.

Die E.M.M.I.s oder vollständig Extraplanetar-Mobil-Multiform-Identifizer sind eng mit der Geschichte von Metroid Dread verbunden. Als ein Signal darauf hindeutet, dass auf dem unerforschten Planeten ZDR der X-Parasit existieren könnte, entsendet die galaktische Föderation die E.M.M.I.-Forschungsroboter. Kurz darauf bricht das Signal ab und Samus Aran ist die Einzige, die untersuchen kann, was auf dem Planeten vor sich geht. Dort greifen die mit einer Panzerung aus dem härtesten Material des Weltraums ausgestatteten Forschungsroboter die Kopfgeldjägerin an. Außerdem finden sich auf ZDR zahlreiche Spuren der Chozo, jener mysteriösen Spezies, die seit Beginn der Reihe eng mit Samus’ Abenteuern verbunden ist.

Erkundung, Verstecken und Kämpfen

Beim Gameplay bleiben MercurySteam und Nintendo der Reihe treu. Wie linear Metroid Dread ausfällt, bleibt jedoch noch abzuwarten. Bereits die Vorgänger waren auf Erkundung ausgelegte, lineare Action-Spiele, die jedoch eine gewisse Freiheit boten. Metroid Fusion gestaltete sich im Ablauf allerdings wesentlich geradliniger als noch Super Metroid. Sicher ist aber, dass wir den Planeten ZDR aus der bekannten Seitenansicht erkunden. Lediglich in besonderen Momenten wird die 3D-Grafik für spektakuläre Kamerafahrten genutzt. Auch sonst erinnert Metroid Dread in Trailer und Screenshots wie ein klassischer Teil der 2D-Reihe. Als Samus laufen wir durch verwinkelte Gänge, suchen Geheimnisse, bekämpfen Gegner und erlangen mit der Zeit neue Fähigkeiten, die uns wiederum zuvor verschlossene Wege in bisher unbekannte Bereiche öffnen. ZDR ist dabei wie gewohnt in mehrere unterschiedliche Gebiete wie die höhlenreiche Region Artaria oder die biologische Forschungsstätte Dairon eingeteilt. Während unserer Erkundung können wir an bestimmten Orten auf die E.M.M.I.-Roboter treffen. Diese bewegen sich jedoch nur in dem für sie vorgesehenen Bereich und verlassen diesen auch nicht. Nur Samus kann die Zonenschleusen durchqueren, wodurch wir nicht immer damit rechnen müssen von einem der Forschungsroboter angegriffen und sofort getötet zu werden. Diese Einschränkung sorgt dafür, dass wir gelegentlich auch etwas entspannen können.

Wurden wir aber von einem der E.M.M.I.s entdeckt, bleiben die Zonenschleusen so lange verschlossen, bis der Roboter aufgesucht hat uns zu suchen. Um das zu erreichen, können wir auf Samus’ zahlreiche Fähigkeiten zurückgreifen. Darunter natürlich bekannte Aktionen wie der Morph-Ball oder der Grapple Beam. So springen, schießen und rennen wir als Samus durch die Level und setzen auf allerlei unterschiedliche Waffen und Funktionen – zumindest sobald wir diese gefunden und freigeschaltet haben. Um gegen die E.M.M.I.s und diverse andere Feinde eine Chance zu haben, finden sich in Metroid Dread auch einige komplett neue Fähigkeiten. Direkt im Ankündigungstrailer wurde der Phantomumhang gezeigt. Dieser ermöglicht es Samus eine optische Tarnung zu aktivieren und für die E.M.M.I.s unsichtbar zu werden. Zumindest solange wie die Aeion-Energie hält. Allgemein ermöglicht diese mystische Energie Samus ein paar neue Aktionen. Welche das sind, werden wir aber wahrscheinlich erst zum Release von Metroid Dread erfahren.

Alte und neue Fähigkeiten

Darüber hinaus setzen wir auf unterschiedliche Raketen, dürfen die Umgebung mittels Aeion-Energie scannen, Bomben einsetzen, mit Anlauf besonders schnell rennen oder erstmals in der Reihe rutschen. Außerdem kann sich Samus mittels Spider Magnet an bestimmten Wänden und Decken freier bewegen als jemals zuvor. Mit Metroid: Samus Returns wurden auf dem Nintendo 3DS auch ein paar Neuerungen eingeführt, die in Metroid Dread nun ausgebaut werden. So dürfen wir nun auch in Bewegung komplett frei zielen und müssen dafür nicht mehr stehen bleiben. Selbiges gilt für den Melee-Konter, mit dem wir Schwachstellen von Gegnern freilegen können und als Sprint-Angriff eine ähnliche Funktion erfüllt.

Daran wird deutlich, dass Metroid Dread zumindest in der Theorie deutlich ausgeweitete Gameplay-Mechaniken enthält als jeder Vorgänger zuvor. Nach sechzehn Jahren ist das aber auch wenig überraschend. Weit unerwarteter ist die Tatsache, dass laut Nintendo, Metroid Dread als Abschluss des ursprünglichen Handlungsbogen fungieren soll. Das bedeutet, die einst in Metroid begonnene Geschichte findet nach Metroid II, Super Metroid und Metroid Fusion ein Ende. Doch das soll kein Ende der Reihe bedeuten. Auch über Metroid Prime 4 hinaus, scheinen bereits Ideen für weitere Fortsetzungen zu existieren. Zuvor freuen wir uns aber erst auf Metroid Dread, das ein mehr als vielversprechendes Action-Adventure zu werden scheint.

Geschrieben von Alexander Geisler

Prognose:

Metroid-Fans mussten trotz Spielen wie der Metroid-Prime-Trilogie, Metroid Ohter M oder Metroid: Samus Returns lange auf eine direkte Fortsetzung von Metroid Fusion warten. Als Nintendo endlich Metroid Dread angekündigt hat, war die Freude unter Fans – zu denen ich mich auch ein wenig zähle – groß. Endlich wieder mit Samus ein klassisches Abenteuer erleben, die Zeit dafür war schon lange Reif. Da Metroid Prime 4 außerdem noch länger auf sich warten lässt, ist Metroid Dread eine willkommene Überbrückung. Die bisher bekannten Fakten zum Action-Adventure klingen dabei nicht nur äußerst vielversprechend, sondern sind auch reichlich gesät. Es ist offensichtlich, dass Nintendo Metroid Dread groß bewerben möchte, um nicht nur alte Fans, sondern auch Serienneulinge zu gewinnen. Die E.M.M.I.s, Samus’ neue Fähigkeiten, die schicke optische Gestaltung, eine potenziell bedrohliche Grundstimmung und eine möglicherweise spannende Geschichte sind nur einige Punkte, die dafür sorgen, dass ich zuversichtlich auf den Release von Metroid Dread warte. Sofern keine schwerwiegenden Bugs oder Gameplay-Macken auftreten, hat Metroid Dread das Potenzial eines der besten Switch-Spiele des Jahres zu werden.