Monster Hunter Rise – VORSCHAU
Am 26. März 2021 erscheint Monster Hunter Rise und bringt die Action-Rollenspielreihe nach ungefähr vier Jahren zurück auf die Nintendo Switch. Das fernöstlich angehauchte neue Spiel von Capcom orientiert sich dabei sowohl an Monster Hunter Generations Ultimate als auch an Monster Hunter World.
Ende Januar erschien bereits eine Demo zu Monster Hunter Rise im eShop der Nintendo Switch. Seit Kurzem ist zudem eine erweiterte Version dieser Anspielvariante des Action-Rollenspiels verfügbar. Vor dem Release am 26. März werfen wir noch einen Blick auf Monster Hunter Rise und probieren dafür in der Demo die vierzehn Waffenarten bei den drei Jagd-Quests aus. Dabei bemerken wir relativ schnell, dass Capcom beim Gameplay vieles aus dem Vorgänger Monster Hunter World übernimmt. In Sachen optischer Gestaltung sowie Questsystem dient hingegen Monster Hunter Generations Ultimate als Vorbild.
Gewohnte Monsterjagden
Schon nach kurzer Zeit in einer der drei Demo-Quests, die beim Schwierigkeitsgrad in Anfänger, Fortgeschrittene und Kenner eingeteilt sind, fällt uns auf, dass Monster Hunter Rise dem Grundprinzip der Reihe treu bleibt. Haben wir uns für eine der Quests und eine der vierzehn Waffen, die von Großschwert über Jagdhorn bis zu Insektenglefe und Bogen reichen, entschieden, landen wir in einem offenen Gebiet. Dieses können wir frei erkunden, während wir die optionalen Monster und unser Hauptziel suchen. Hilfreich ist dabei die Minikarte, auf der Markierungen die vorhandenen großen Monster anzeigen. Es ist jedoch sinnvoll, vorher die Umgebung zu erkunden, da in Monster Hunter Rise Flora und Fauna reichlich Boni gewähren. So finden wir Käfer, die uns dauerhafte Statuswertverbesserungen gewähren oder andere Tiere und Pflanzen, die wir als Waffen gegen unsere Jagdziele einsetzen können. Ausführliches Erkunden wird also belohnt.
Treffen wir auf ein Monster, fühlt sich das Gameplay sofort vertraut an. Wir schwingen unsere Waffe oder attackieren aus sicherer Entfernung, etwa wenn wir mit einem Bogen ausgerüstet sind. Es ist wichtig, im richtigen Moment auszuweichen, Schwächen auszunutzen und gezielt anzugreifen. So weit, so vertraut. Als neue Möglichkeit können wir nun die Seilkäfer einsetzen. Mit diesen schwingen wir uns auch beim Erkunden kurze Entfernungen oder können uns an Abhängen hinaufziehen. Gelangen wir so an sonst unerreichbare Stellen, helfen die im Einsatz eher gewöhnungsbedürfiten Seilkäfer im Kampf besonders beim Ausweichen, aber auch neue Angriffstaktiken offenbaren sich uns. So können wir, sofern ein Monster entsprechend geschwächt ist, das Wyvernreiten nutzen. Dabei schwingen wir uns auf den Rücken einer Bestie und setzen die Seile des Käfers als Zügel ein, um unser neues Reittier für eine begrenzte Zeit zu steuern. Wie mächtig die Seilkäfer letztlich sind, lässt sich allerdings noch nicht einschätzen und muss der Test zeigen.
Hilfreiche Begleiter
Wie jedes Spiel der Reihe, können wir auch in Monster Hunter Rise wieder zu viert im Coop-Modus auf die Jagd gehen. Alternativ stehen uns aber auch die bekannten katzenartigen Palico als Unterstützer zur Seite. Die Rückkehr der Klassen ermöglicht es uns, unseren felinen Begleiter nach unseren Wünschen anzupassen. Neu hingegen sind die hundeähnlichen Palamute, die tatkräftig in den Kampf eingreifen und ordentlich austeilen können. Außerdem dürfen wir uns auf ihre Rücken schwingen und so die Areale deutlich schneller durchstreifen. Das ist besonders hilfreich, wenn sich ein Monster zurückzieht und wir es verfolgen wollen oder um zügig an einen bestimmten Punkt im Areal zu kommen.
Behäbiger Einstieg
Die Monster-Hunter-Reihe ist sicherlich nicht als einsteigerfreundlich bekannt. Obwohl Capcom nach dem Erfolg von Monster Hunter World daran interessiert ist, auch Monster Hunter Rise zugänglicher zu gestalten, fällt bereits in der Demo auf, dass es Anfänger nicht leicht haben werden. Die behäbige Steuerung und Handhabung der Waffen dürfte nicht für jeden einladend wirken. Dass die Tutorialtexte eher dröge verfasst sind, ist ebenfalls wenig hilfreich, um Monster-Hunter-Neulinge zu motivieren. Schon die beiden Tutorial-Quests der Demo zeigen uns, dass der neue Teil hier eine ordentliche Hürde zu überwinden hat. Noch lässt sich nicht sagen, ob im fertigen Spiel deutlich bessere Zugänglichkeit, etwa in Form von Einstiegsquests, geboten wird. Aktuell hegen wir diesbezüglich aber einige Zweifel.
Wilde Monster, strukturierte Quests
Während unserer Stunden mit Monster Hunter Rise konnten wir uns zwar mit dem Gameplay und einigen Jagden vertraut machen, allerdings gab es keine Einblicke in die Geschichte oder das Dorf Kamura. Dieses dient uns als Ausgangsbasis und beherbergt etwa Händler, Schmiede oder Questgeber. Außerdem ist es unser Heimatdorf, dass wir vor den Monstern schützen wollen. Die sogenannte Randale sorgen dafür, dass die wilden Bestien Kamura angreifen. Es liegt an uns, das Dorf zu verteidigen. Bisher schweigt sich Capcom weitgehend dazu aus, wie sich die Randale-Abschnitte genau spielen, allerdings erinnern die Grundlagen an Belagerungen aus Monster Hunter World. Entsprechend rechnen wir damit, dass wir mit Kanonen, Palisaden und allerlei mehr in arenaähnlichen Gebiten gegen mehrere angreifende Monster antreten und versuchen, die Tore nach Kamura zu verteiden. Fraglich ist hierbei noch, wie sich das spielerisch gestaltet, besonders alleine. Ein Mehrspielerzwang wäre bedauerlich. Bisheriges Bild- und Videomaterial sowie Interviews der Entwickler lassen jedoch darauf hoffen, dass die Bewohner Kamuras ebenfalls zu den Waffen greifen und somit fehlende Mitspieler ausgleichen könnten.
Auch sonst scheint Monster Hunter Rise wieder eine stärkere Trennung zwischen Einzel- und Mehrspieler-Erlebnis zu vollziehen. So trennt das Action-Rollenspiel zwischen Dorf- und Gildenquests. Erstere bestreiten wir alleine und zweitere im Coop-Modus mit bis zu drei Mitspielern. Damit wird einer der größten Kritikpunkte von Monster Hunter World ausgeglichen und der Multiplayer-Modus weit weniger umständlich gestaltet. Gerade in einem stark auf ein gemeinsames Erlebnis ausgelegten Spiel wie Monster Hunter Rise ist das wichtig.
Stilsicher, aber matschig
Wie bereits erwähnt, orientiert sich Monster Hunter Rise optisch wieder stärker bei Monster Hunter Generations und damit den Serienteilen vor Monster Hunter World. Der Rise-Vorgänger legte die optische Ausrichtung auf einen realistischeren und dadurch manchmal unfreiwillig komischen Stil. Der buntere und comichaftere Look passt weitaus besser zur Reihe und steht Monster Hunter Rise gut. Trailer und Screenshots lassen bereits erahnen, dass wir einige abwechslungsreiche Gebiete besuchen dürfen und auch Kamura lädt mit seinem japanisch orientierten Stil zum Erkunden ein. Allerdings präsentiert sich Monster Hunter Rise in der Switch-Demo als grafisch eher mau. Die Umgebungen sind recht verwaschen, grob und matschig. Das fällt am Fernseher deutlicher auf als im Handheld-Modus. Dafür gefallen uns die detailreichen Charaktere und Monster wirklich. Außerdem läuft Monster Hunter Rise, zumindest in der Demo, flüssig. Eine wichtige Voraussetzung für spaßige und natürlich herausfordernde Jagden. Hierzu sei zum Abschluss noch erwähnt, dass uns bereits die fortgeschrittene Quest einiges abverlangt. Der Kampf gegen das zentrale Monster von Monster Hunter Rise, Magnamalo, ist sogar noch anspruchsvoller und lässt auch für erfahrene Spieler auf schwierige Kämpfe und ein hoffentlich motivierendes Endgame hoffen.
Geschrieben von Alexander Geisler
Prognose:
Monster Hunter Rise bietet genau das, was ich von einem Spiel der Action-Rollenspielreihe erwarte. Die drei Quests der Demo lassen mich in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden Jagd auf unterschiedliche Monster machen. Ohne gute Vorbereitung und ein wenig Übung zur gewählten Waffenart, habe ich jedoch kaum eine Chance gegen die Bestien. Dabei bleibt sich die Reihe treu und setzt weiterhin auf die durchaus behäbige und überladene Steuerung, die sich je nach Waffe etwas anders anfühlt. Leider ist der Neueinstieg eher schwierig. Die drögen Tutorialtexte laden nicht unbedingt zum Verweilen ein. Hier bleibt jedoch abzuwarten, wie zugänglich Monster Hunter Rise letztlich wird. Sicher ist, dass Capcom versucht, das Action-Rollenspiel unabhängig vom Monster-Hunter-Erfahrungslevel interessant zu machen. Spannend sind zudem die neuen Elemente wie Seilkäfer und Wyvernreiten, bei denen allerdings noch offen ist, ob die Balance gelingt. Ähnliches gilt für die Randale, die ich bisher nicht selbst spielen konnte und bei denen wichtig ist, dass ich auch alleine eine Chance habe. Dass Monster Hunter Rise optisch nicht unbedingt das schönste Switch-Spiel ist, stört mich hingegen wenig. Wichtiger ist, dass die Framerate nicht einbricht und keine Ruckler auftreten. Monster Hunter Rise hat das Potenzial der nächste Switch-Hit zu werden. Besonders Fans der Reihe dürfen sich trotz der noch vorhandenen Unsicherheiten auf den 26. März 2021 freuen.