Redaktionsdiskussion: Unsere Erwartungen an das neue Breath of the Wild – SPECIAL

Viel gab es noch nicht zu sehen, aber eines steht fest: Der Nachfolger von Breath of the Wild ist für die Nintendo Switch in Entwicklung und erhitzt schon jetzt die Gemüter der Fans.


The Legend of Zelda: Breath of the Wild sorgte zum Launch der Nintendo Switch im Frühjahr 2017 für einigen Wirbel. Durch seinen besonderen Umgang mit Open-World-Elementen und den vielen neuen Ansätzen brachte das The-Legend-of-Zelda-Abenteuer die gesamte Industrie zum Staunen. Inzwischen hat sich der Titel über dreizehn Millionen Mal verkaufen können und ist damit schon jetzt der Serienteil mit dem höchsten Absatz. Dass damit der Nachfolger mit an hundertprozentiger Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in dieselbe Kerbe schlagen will, sollte klar sein. Auch in unserer Redaktion hat das Spiel viele Fans, trotzdem haben auch wir Verbesserungsvorschläge für den heißersehnten Nachfolger:

Jonas’ Meinung:
Auf Grund des Erfolges von The Legend of Zelda: Breath of the Wild gehe auch ich von einem weiteren Open-World-basierten Spiel aus. Hier hoffe ich, dass die bestehende Welt nicht einfach zur Grundlage der neuen Spielwelt gemacht wird, sondern stark abgeändert und mit neuen Spielsystemen angereichert wird – eine komplett neue Welt wäre natürlich am besten.
Auch wenn es nicht immer einfach ist, eine handlungsbasierte Story mit einer offenen Spielwelt zu verbinden, so wünsche ich mir erzählerisch doch einige Fortschritte. Mehr Zwischensequenzen, mehr Handlung, die im Spiel tatsächlich passiert und nicht in einer Zeit davor und weniger Erinnerungen; Link darf dabei aber immer noch stumm bleiben.
Besonders gespannt bin ich auf die Charakterprogression, die Rückkehr klassischer Herzteile finde ich gut. Ansonsten hoffe ich auf intuitivere Menüs und eine Generalüberholung des Koch-Systems.

Alex’ Meinung:
The Legend of Zelda: Breath of the Wild ist ganz sicher ein großartiges Spiel, mit dem ich viele Stunden verbracht habe. Aber gänzlich zufrieden bin ich mit dem Action-Adventure nicht gewesen. Auch, weil es sich für mich zu wenig nach einem The-Legend-of-Zelda-Abenteuerangefühlt hat. Viele Neuerungen und Änderungen sind gelungen, aber in mancher Hinsicht erhoffe ich mir, dass der Nachfolger wieder klassischere Wege beschreitet. Eine offene Welt ist erneut gerne gesehen, sollte sich aber erkennbar unterscheiden. Ein weiteres Abenteuer in der bekannten Spielwelt möchte ich nur ungern bestreiten. Am besten wäre es, wenn Nintendo ähnlich wie damals bei The Legend of Zelda: Ocarina of Time und The Legend of Zelda: Majora’s Mask auf eine neue Welt setzt. Im Ankündigungs-Trailer des Breath-of-the-Wild-Nachfolgers könnte Entsprechendes bereits angedeutet sein. Vielleicht stürzen Link und Zelda in eben jene andere Welt. Hierbei könnte sogar Termina aus Majora’s Mask genutzt oder zumindest als Inspiration genutzt werden.
Wichtig wäre mir außerdem eine „lebendigere“ Welt, sprich kein Land, das vom Bösen verzehrt ist, sondern ein Reich mit mehreren mittleren und größeren Städten und vielen Nicht-Spieler-Charakteren. Daraus würden sich dann potenziell auch bessere mit eigenen Storylines versehene Nebenquests ergeben. Allgemein sollte Nintendo bei der Geschichte mehr bieten und der Erzählung mehr Tiefe, Abwechslung, Wendungen und Zwischensequenzen spendieren. Dass Open-World-Spiele so etwas können, wurde schon des Öfteren bewiesen, zuletzt etwa von Red Dead Redemption 2. Pflicht für mich sind auch deutlich mehr und klassischere Dungeons, Items, die für Rätsel wieder relevanter sind und eine Anpassung des Ausrüstungssystem. Statt dauernd zerstörter, unzähliger Waffen, würde ich eine kleinere Auswahl, die dafür mehr Bedeutung hat, begrüßen. Ähnlich den Items aus klassischen The-Legend-of-Zelda-Spielen. Interessant finde ich auch die kursierende Theorie, dass Zelda selbst spielbar sein könnte. Es wäre durchaus ein reizvoller Ansatz, anstatt mit Link, mit Zelda das Abenteuer zu erleben. Gerade Zelda aus Breath of the Wild könnte ich mir hierbei gut vorstellen.
Zusammengefasst würde ich sagen, ich wünsche mir eine gute Mischung aus Breath of the Wild und dem, was die Reihe vorher ausgezeichnet hat.

Lindas Meinung:
The Legend of Zelda: Breath of the Wild hat mich viele, viele Stunden an die Nintendo Switch gefesselt. Für mich ist das Spiel ein wahres Meisterwerk. Es trotzte meiner damaligen Befürchtung, dass ich Open-World-Spielen nicht so viel abgewinnen könnte und hat mich eines Besseren belehrt. Als der Nachfolger angekündigt wurde, war ich außer mir vor Freude. Natürlich habe auch ich einige Erwartungen dazu.
Ich denke, dass der Nachfolger gewiss ebenfalls ein Open-World-Spiel sein wird. Meiner Ansicht nach sollte sich die offene Welt im neuen Teil jedoch von der bisherigen deutlich unterscheiden. Vor allem die Erkundung der riesigen Welt und die vielen physikalisch eingebauten Feinheiten haben Breath of the Wild für mich ausgezeichnet. Wenn einfach die gleiche Welt aus Breath of the Wild erneut verwendet werden sollte und somit der Aspekt der Entdeckung gänzlich wegfällt, wäre ich ziemlich enttäuscht. Falls dieser Fall dennoch eintritt, erwarte ich wenigstens neue Gegenden, bei denen ich meinen Erkundungsdrang stillen kann.
Im Nachfolger hoffe ich auf einen größeren Fokus auf die Story. Auch wenn ich die Geschichte in Breath of the Wild schön fand, war sie meiner Meinung nach für dieses riesige Spiel noch recht kurz gehalten. Deswegen hoffe ich, dass im Nachfolger eine längere sowie tiefe und emotionale Geschichte uns durch das Spiel begleiten wird. Außerdem würden mehr Zwischensequenzen dem Spiel sicherlich nicht schaden.
Das Gerücht von Zelda als möglichen spielbaren Hauptcharakter finde ich sehr interessant, wobei ich persönlich nicht so stark damit rechne. Die gezeigten Szenen lassen jedoch erwarten, dass Zelda zumindest in der Story etwas mehr in den Vordergrund rücken und sie Link im kommenden Abenteuer begleiten könnte. Statt Schreinen könnte ich mir auch eine Rückkehr zu größeren Dungeons gut vorstellen. Außerdem wären mehr verschiedene Gegnertypen im Nachfolger wünschenswert.
Insgesamt hoffe ich, dass der Nachfolger mit vielen und innovativen Veränderungen die gleiche Faszination auslösen kann wie sein Vorgänger. Nachfolger von solch sehr gut bewerteten Spielen haben es jedoch nie leicht an den Vorgänger anzuknüpfen und die Erwartungen der Fans zu erfüllen. Ich denke jedoch, dass sich die Entwickler darüber im Klaren sind und uns deswegen hoffentlich nicht enttäuschen werden.

Erics Meinung: 
Wer mich in unzähligen NMag-Podcasts gegen The Legend of Zelda: Breath of the Wild bereits wettern gehört hat, wird sehr wohl wissen, dass ich den Titel zwar als gutes Spiel, aber nicht als gutes The Legend of Zelda abstemple. Zwei Jahre nach Release des Spiels haut Nintendo auf der E3 die Nachricht raus, dass der Nachfolger zu Breath of the Wild jetzt in der Entwicklung sei. Grundsätzlich freue ich mich immer darüber, wenn ein neuer Serienteil eines meiner liebsten Franchises angekündigt wird. Mich stört jedoch die im Trailer verwendete Formulierung, dass es eben der Nachfolger zu Breath of the Wild sein wird. Das liegt nahe, dass Nintendo wohl wieder auf eine viel zu große und damit weitgehend leere Spielwelt setzen wird.
Versteht mich bitte nicht falsch, die Spielwelt lädt definitiv zum Erkunden ein und es macht mir auch sehr viel Spaß, durch die Berge zu kraxeln oder Höhlen zu erkunden. Allerdings fehlen mir zu oft lebendige Charaktere und emotionale Geschichten, die in dieses Konstrukt eingewebt hätten werden können. Besonders nach der Veröffentlichung von Red Dead Redemption 2, dem wohl besten aller Open-World-Spiele bisher, hat es Nintendo hiermit wirklich sehr, sehr schwer – und wird alleine aufgrund der bisherigen finanziellen Ausgaben für ein Spiel der Reihe auch nur schwer an Rockstars Videospielmeilenstein anknüpfen können.
Hinzu kommt, dass Breath of the Wild an vielen anderen Stellen einfach so anders ist, als ich es mir von einem Serienteil der The-Legend-of-Zelda-Reihe wünschen würde. Allen voran fehlen mir große Dungeons zum Erkunden und die typischen Items, mit denen sich die Spielwelt immer weiter öffnet. Irgendwann artet das Spiel nur im Abklappern von Locations aus und auch die Gameplay-Mechaniken wie die Rätsel in Schreinen wiederholen sich für meinen Geschmack zu oft. Insgesamt habe ich also fast einhundert Stunden in ein Action-Adventure investiert, in dem so viele Details nicht funktionierten. Dass eine Waffe nach ein paar Schlägen in tausend Teile zerbricht ist nervig und auch dass ich nur ein Gericht gleichzeitig kochen kann, zieht die Spielzeit unglaublich in die Länge.
Ich hoffe sehr, dass Nintendo beim Breath-of-the-Wild-Nachfolger nicht nur Liebhaber von offenen Spielwelten, sondern endlich auch wieder die treue Fanbase bedienen möchte, die sich von einem Serienteil wesentlich mehr erhofft. Für den Moment bleibe ich skeptisch, aber wer weiß – vielleicht weiß Nintendo mich nach etlichen Jahren mal wieder positiv zu überraschen.

Jetzt seid ihr gefragt – welche Erwartungen habt ihr an das neue Breath of the Wild? Diskutiert mit uns in den Kommentaren!