Redaktionsdiskussion: Wie war euer erstes Jahr mit der Switch? – SPECIAL
Vor genau einem Jahr veröffentlichte Nintendo die Nintendo Switch und läutete damit ein Jahr voller turbulenter Entwicklungen und Überraschungen ein. Unsere Redaktion diskutiert.
Die Hybrid-Konsole sorgte für eine Menge Aufsehen, sei es der überraschende Erfolg des Systems und deren Spiele selbst, skurrile Ideen wie Nintendo Labo oder Dinge wie die bisherige Abstinenz der Virtual Console. Auch der generelle Mehrwert des neuartigen mobilen Spielens darf nicht unterschätzt werden.
Innerhalb der letzten Monate hinterließ das System einen markanten Fußabdruck in der Videospielindustrie und wirbelte eine Menge Staub auf, der sich so schnell auch nicht legen wird. Im ersten Jahr präsentierte Nintendo direkt eine reichhaltige Palette an Spielen, die sehr gut ankam und gleichzeitig der einen oder anderen etablierten Nintendo-Marke frischen Wind in die Segel pustete. Dennoch sind wichtige Themen wie die Frage nach dem neuen Online-System oder der Virtual Console auch heute noch genauso relevant wie vor einem Jahr. Natürlich haben auch wir die letzten zwölf Monate sehr viel Zeit mit der neuen Hardware verbracht, dabei sind unterschiedliche Meinungen selbstverständlich vorprogrammiert:
Wie bei jeder der letzten Nintendo-Konsolen habe ich auch bei der Nintendo Switch am ersten Tag zugegriffen – inklusive zweier Spiele, einem Pro Controller und auch der Tasche, damit die Switch auch unterwegs immer gut geschützt ist. Grundsätzlich finde ich das Konzept der Hybrid-Konsole zwar auch nach einem Jahr immer noch sehr spannend, doch hat sich Nintendo hier selbst ein paar Steine in den Weg gelegt. Vor allem die viel zu kurze Laufzeit des (blöderweise nicht austauschbaren!) Akkus reicht je nach Spieltitel für ein bis zwei mittellange Bahnfahrten auf dem Weg zur Arbeit oder zur Universität – dann muss auch schon das Aufladekabel in der Hoffnung, eine Steckdose zu finden, herhalten. Außerdem liegen die Joy-Cons sowohl im Handheld-Modus oder auch einzeln mit der Switch als Bildschirm auf dem Tisch nicht sonderlich gut in meinen Händen. So habe ich das erste Jahr mit der Switch vor allem zuhause vor dem Fernsehbildschirm erlebt.
Wirklich viel Zeit habe ich jedoch nicht mit der Konsole verbracht, da es in meinen Augen noch viel zu wenige Exklusivtitel gibt, die einen Kauf der Switch wirklich rechtfertigen. Portierungen von der Wii U oder Titeln, die bereits auf der PlayStation 3 oder der Xbox 360 erschienen sind, habe ich schließlich schon vor vielen Jahren bei der Erstveröffentlichung gespielt. Nintendo muss im zweiten Jahr der Switch deutlich mehr exklusive Spiele á la Super Mario Odyssey veröffentlichen, damit die Switch für mich und Ähnlichdenkende künftig interessant bleibt.
Als ich mich noch einmal an das letzte Jahr zurückerinnerte, konnte ich kaum glauben, dass die Nintendo Switch tatsächlich schon ein volles Jahr auf dem Buckel hat. Ebenso wie Eric habe auch ich direkt zum Release zugeschlagen und im Gegensatz zur Wii U gab es bisher kaum eine Woche, in der ich mit dem System keinen Spaß hatte. In so einem kontinuierlichen Gebrauch befindet sich bei mir nicht jede Plattform, was für mich schon ein Qualitätsmerkmal an sich ist. Tatsächlich ist das System bei mir fest im Alltag angekommen und ich habe mich auch über die eine oder andere Portierung durchaus gefreut; so konnte auch ich noch ältere Titel sowohl am Fernseher als auch mobil nachholen, die ich sonst wohl gar nicht mehr gespielt hätte.
Langsam beschleicht mich aber die Angst, dass die Qualität der Portierungen immer weiter außer Acht gelassen wird und Dritthersteller ihre Produkte um jeden Preis auf das System bringen. Hier muss Nintendo aufpassen und im Notfall der Spieleflut durch bessere Kontrollen Einhalt gebieten. Von Nintendos Entwicklern selbst erwarte ich dieses Jahr auch noch mehr, als „nur“ weitere Portierungen und weitere gute Jump ’n‘ Runs mit grünen und rosa Helden. Da bin ich besonders auf die zweite Jahreshälfte gespannt.
Im Gegensatz zu all meinen Kollegen habe ich die Switch erst am 27. Oktober letztes Jahr erstanden. Zum ersten Mal in einem ansprechenden Farbton verfügbar, nämlich knallrot, und mit dem für mich ersten Must-Have-Titel Super Mario Odyssey war die Switch bis dahin etwas, auf das ich verzichten konnte. Dafür war auch der 3DS mit seinen grandiosen Veröffentlichungen im Jahr 2017 mit verantwortlich. Doch seit dem Kauf haben sich bei mir etliche Titel angesammelt, die mich seither auf Trab halten. Ich habe nachgesehen: Seit Release habe ich an acht Tagen die Switch nicht angeschaltet. Ich verbringe enorm viel Zeit damit, nehme sie auf jede Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln mit und wechsle oft zwischen den etlichen fantastischen Titeln wie The Legend of Zelda – Breath of the Wild, The Elder Scrolls 5: Skyrim und Splatoon 2 hin und her, um nur ein paar zu nennen. In Wirklichkeit sind es noch viel mehr.
Am meisten fasziniert mich als Familienvater zweier kleiner Töchter, dass ich die Konsole überall spielen kann. Ich spiele zum Beispiel oft zuhause abends im Bett oder tagsüber auf dem Sessel, während meine Töchter auf dem Teppich spielen, ohne gleich mit meinem Videospiel den gesamten Raum einzunehmen, wie es am Fernseher der Fall wäre. Das Feature, das mich jedoch mit am meisten begeistert, sind die Bildschirmaufnahmen. Für mich ist Videospielen ein Weg zum Entspannen, ein Blick in eine andere Welt, die ein bisschen wie Urlaub ist. Und genau wie im Urlaub genieße ich alles, was ich dort sehe. Um diese Erinnerungen lange festzuhalten, nehme ich Fotos von allem schönen und interessanten auf – im wahren Leben wie im Videospiel. Zuletzt ist nicht zu vergessen unsere enorme Vorfreude auf Labo.
Danke, Nintendo!
Wow, ein Jahr ist es mittlerweile her, seit die Switch erschienen ist. Die Zeit ist wie so oft wie im Flug vergangen. Wie Eric und Jonas habe ich die Hybrid-Konsole am ersten Tag gekauft und war im Vorfeld gespannt auf das neue System und die damit verbundenen Möglichkeiten. Mobiles Spielen und Heimkonsole in einem. Das klang im Konzept wirklich interessant – und ich wurde nicht enttäuscht. Natürlich ist die Switch nicht perfekt und es gibt einige Punkte, die Nintendo verbessern könnte. Etwa die je nach Spiel zu kurze Akkulaufzeit oder fehlende Features wie die Virutal Console. Gestört haben mich diese Kleinigkeiten aber nicht. Dafür gibt es zu viel, was mich von der Konsole überzeugt hat. Die Möglichkeit unterwegs einfach dort weiterspielen zu können, wo ich am Fernseher aufgehört habe, ist für mich der größte Vorteil der Switch. Zwar habe ich die Konsole bisher nicht bei einer Bahn- oder Busfahrt genutzt, dafür ermöglicht mir das Kernfeature die Switch überall zu nutzen. Sei es am Fernseher, im Bett oder auch nur, wenn ich gerade in der Küche sitze. Dabei ist es egal, ob ich nun in einem größeren Spiel wie The Legend of Zelda: Breath of the Wild oder Super Mario Odyssey Abenteuer erlebe oder in einem kleinen Indie-Titel versinke.
Für mich hat die Switch sogar bei einigen Multiplattform-Spielen den Vorzug erhalten, weil ich diese dann nicht zwingend am Fernseher spielen muss. Gerade bei kleineren Titeln oder den Indies ist das der Fall und so hat die Switch mein Interesse an diesen Spielen deutlich angefacht. Dadurch habe ich mit der Hybrid-Konsole im ersten Jahr nicht nur zahlreiche Stunden verbracht, sondern auch neue Entdeckungen gemacht. Nintendo muss es nun schaffen, die Dritthersteller weiter zu binden und neben Ports zu neuen, vielleicht sogar exklusiven Spielen zu bringen und gleichzeitig selbst den Nachschub an Software erhalten. Allerdings bin ich dabei zuversichtlich und sicher, dass ich auch das zweite Jahr viel Zeit mit der Switch verbringen werde.
Jetzt seid ihr gefragt – was ist euer bisherige Eindruck nach einem Jahr mit der Nintendo Switch? Wartet ihr vielleicht noch auf den passenden Moment, um zuzuschlagen? Diskutiert mit uns in den Kommentaren!