Worms W.M.D. – TEST
Mit Worms W.M.D. bringt Entwickler Team17, das Studio, dass unter anderem auch für den Gefängnis-Ausbruchs-Simulator The Escapists verantwortlich ist, das erste Worms-Spiel seit 2011 auf eine Nintendo-Konsole. Zwar erschien der Titel selbst bereits vorheriges Jahr für PC, Xbox One und PlayStation 4, dafür erhalten wir auf der Nintendo Switch direkt das vollständige und nachgepatchte Spielerlebnis.
W.M.D. steht offiziell für Weapon of mass destruction, zu Deutsch Massenvernichtungswaffen. Im Laufe verschiedenster Trailer kamen aber auch andere Bedeutungen vor wie Worms Must Die, also Würmer müssen sterben. Und da sind wir auch schon beim Spielprinzip. Denn es geht in Worms seit jeher darum, Würmer zu töten. Als Wurm. Im Prinzip handelt es sich also um einen abgedrehten Kriegssimulator. Im ganz entfernten Sinne. Die handelnden Figuren sind Würmer, sowohl wir als auch unsere Gegner. In Teams zusammengeschweißt, die absurde Namen tragen, müssen wir nun dafür sorgen, dass unser Team als einziges und letztes überlebt. Dies stellen wir sicher, indem wir auf ein riesiges Reservoir an Waffen und neuerdings Fahrzeugen zurückgreifen, und somit den gegnerischen Teams ordentlich (Kanonen-)Feuer unterm Hintern machen. Dabei haben wir eine breite Auswahl an Waffen, von den Standard-Waffen wie der Bazooka und der Granate über Sturmgewehre und Splittergranaten bis hin zu absurden Waffen wie der Heiligen Handgranate, Bananenbombe oder auch dem fliegenden Superschaf. Die Fahrzeuge reichen vom simplen Rocket-League-Auto über einen Kampfhelikopter bis zu einem Bohrer. Neben den Standard-Waffen können wir uns aber auch noch eigene craften. So sind beispielsweise Waffen wie eine Laser-Uzi oder ein Elektroschaf möglich, diese Crafting-Aktionen gehen uns aber von unserer oft bereits zu kurzen Rundenzeit ab.
Viele Gebrauchsgegenstände stammen aus Filmen und Spielen. Neben den tragbaren, ausrüstbaren Waffen und Fahrzeugen gibt es auch noch festmontierte Waffen, wie ein Maschinengewehr oder auch die Dubstep Gun aus Saints Row 4. Während diese abgeschossen wird, tanzen alle Würmer und Fahrzeuge. Die Heilige Handgranate wiederum stammt aus dem Film „Die Ritter der Kokosnuß“ aus dem Jahre 1975. Dort findet sie ihren Einsatz, da die Ritter, die eine Höhle stürmen wollen, keine Bögen zur Verfügung haben, um ein blutrünstiges Killer-Kaninchen zu töten. Also Granate rein und weiter geht der Film. Vor ihrer Explosion gibt sie ein „Hallelujah“ aus. Solche Absurditäten passen natürlich perfekt in das Worms-Universum. Um sich vor solchen Attacken zu schützen, sind nun auch die Gebäude auf der Spielkarte betretbar. Diese halten einigen Schaden ab, allerdings sehen wir erst, wenn wir sie betreten haben, ob wir da auch wieder auf der anderen Seite rauskommen.
Krieg der Wel- Würmer!
Im Hauptmenü haben wir die Wahl zwischen der Kampagne sowie dem Multiplayerspiel. Die Kampagne besteht aus ein paar unterschiedlichen Spielwelten, die mit Missionen bestückt sind. Weder hat sie einen tieferen Sinn, noch unterhält sie wirklich lange. Zum ersten Einstieg hingegen ist sie hilfreich. Viel interessanter ist der Multiplayer-Part, hinter dem sich auch das Spiel gegen die Computergegner versteckt. Die Spielkarte ist zufallsgeneriert und lässt sich anhand weniger Parameter beeinflussen. Anhand eines numerischen Codes, dem „Seed“, können wir eine Spielwelt, die wir als besonders toll empfunden haben, aber auch mit der Welt teilen, sowie Welten, die uns empfohlen werden, auf selbem Wege nacherstellen.
Der Grafikstil im Allgemeinen ist hierbei simpel, im Vergleich mit den Absurditäten des Worms-Universums allerdings etwas zu schlicht. Hier hätten ein paar verrückte Elemente sowie ein etwas abgedrehter Grafikstil, wie etwa der Vorgänger ihn bietet, nicht geschadet. Dies tut dem Spielspaß aber keinen Abbruch. Haben wir uns für eine Spielwelt entschieden, können wir noch Details wie die Rundenlänge, Spiellänge, Häufigkeit der Waffen- und Fahrzeugdrops und vieles mehr anpassen. Ist all dies getan, geht’s auch schon los. Das Ziel ist nun, die, vom Computer oder wahlweise unserem lokalen beziehungsweise Onlinegegner gesteuerten, Würmer auszuschalten und dabei unsere eigenen am Leben zu erhalten. Ob wir gewinnen oder nicht hängt neben unseren Spielzügen aber auch stark vom Glück ab, denn wir können nicht direkt frei entscheiden, mit welchem Wurm wir spielen wollen.
Ebenfalls sind die eben erwähnten Drops nicht beeinflussbar. Landet also nun eine mächtige Waffe bei unserem Gegner, haben wir schlechte Kartenund müssen uns von unserem Wurm verabschieden. Denn, und das ist eigentlich der einzig große Kritikpunkt, im Gegensatz zu uns, die sich erstmal rantasten müssen wie stark wir den Schuss aufladen sollten und wie der Wind diesen beeinflusst, trifft der Computer die wahnsinnigsten Schüsse gegen Wind. Stellenweise kann dies sehr frustrierend sein, vermeiden lässt sich dies, indem wir zusammen mit Freunden spielen, die das Spiel gut beherrschen. Denn dann macht Worms nun mal immer noch am meisten Spaß. Das war immer so und wird hoffentlich auch immer so bleiben.
Geschrieben von Sebastian Klein
Fazit:
Das erste Worms seit langer Zeit auf einer Nintendo-Konsole und es ist zum Glück sogar portabel. Es macht einfach wahnsinnig viel Spaß,
wenn man sich abends mit Freunden vor den Fernseher setzt und sich gegenseitig abknallt. Einzig die Computergegner sind stellenweise zu allwissend und die Schüsse Irrsinn. Wobei natürlich auch erwähnt sein sollte, dass Worms nun mal seit jeher ein Spiel ist, das gegen Freunde gespielt werden sollte. Und genau da macht es alles richtig. Dank der Online-Anbindung kommen auch diese Freundschaften in den Genuss, auf die Probe gestellt zu werden.