BAFL: Brakes Are For Losers – TEST

Rennspiele können adrenalingeladen und spannend sein, sofern sie denn auch richtig inszeniert werden. BAFL: Brakes Are For Losers schießt mit der Entfernung der Bremsen übers Ziel hinaus und eignet sich mit dieser eigentlich witzigen Gameplay-Idee nicht für die Switch.


Auf den ersten Blick wirkt Brakes Are For Losers stark wie eine Mischung aus der Micro-Machines-Videospielreihe und Konamis WiiWare-Titel Drift Mania aus dem Jahr 2009. Das Geschehen wird aus der Vogelperspektive eingefangen, Miniaturautos flitzen über den Bildschirm und Spezialgegenstände sorgen dafür, dass die gegnerischen Fahrzeuge beispielsweise einfrieren oder sich schwerfälliger navigieren lassen. Um wirkliche Autorennen nach dem klassischen Schema handelt es sich bei Brakes Are For Loser allerdings nicht, denn es gibt im Spiel keine Bremsen; das Auto des Spielers fährt beim Startsignal sofort los und kommt erst zum Stillstand, wenn die letzte Runde gefahren wurde.

Es gilt allerdings nicht, als erster über die Ziellinie zu rasen, denn zumindest im Meisterschaftsmodus müssen in zehn aufeinanderfolgenden Rennen schlicht möglichst viele Runden absolviert werden, um sich im Ranking nach oben vorzuarbeiten. Dieses Konzept ist auf der einen Seite zwar durchaus spannend, da sich alle acht Fahrzeuge auf dem Bildschirm ständig um die Position streiten und selbst gute Spieler durch den Item-Einsatz der Kontrahenten aus der Ruhe gebracht werden, doch auf der anderen Seite sind gerade die sieben gegnerischen Fahrer ständig ein Dorn im Auge. So stoßen einen die Rivalen gerne auch mal in den nicht benötigten Boxenstopp, der dann trotzdem ausgeführt wird und im schlimmsten Fall wertvolle Sekunden kostet. Äußerst ärgerlich!

Herausforderungen und Hindernisse

Ausgleichende Gerechtigkeit schaffen da die seichten Individualisierungsmöglichkeiten im eigens erstellten Spiel, in dem auch die maximale Anzahl an Fahrern eingestellt werden kann. Obwohl acht Fahrzeuge gleichzeitig wie schon 2009 in Drift Mania eigentlich wie gemacht für die Größe der Rennpisten sind, sind sie bei der hohen Auflösung bei einem angemessenen Abstand vom Fernsehbildschirm nur sehr schwer auseinanderzuhalten. Ein wenig besser funktioniert dies auf dem kleinen Bildschirm der Switch, doch auch hier besteht Verwechslungsgefahr, da die Auflösung dem Screen entsprechend heruntergeschraubt wird. Wer Brakes Are For Loser auch noch unterwegs im Mehrspielermodus spielen will, wird mit dem Titel keine Freude haben.

Dennoch bietet das Spiel mit den Challenges einen überraschend motivierenden Spielmodus, denn hier ist der Spieler nur alleine auf den Pisten unterwegs, muss zum einen fehlerfreie Runden fahren und zum anderen Bestzeiten aufstellen, um weitere Herausforderungen freischalten zu können. Schade ist hierbei lediglich, dass es keine Online-Modi oder Online-Ranglisten gibt. In puncto Präsentation und Atmosphäre ist der Titel zweckmäßig. So sind die chaosfreien Stellen auf der Straße übersichtlich und die Musik passt zum Geschehen. Unterm Strich ist Brakes Are For Loser ein Spiel geworden, das eher auf einen großen PC-Monitor passt, in dieser Form ohne Anpassungen jedoch nicht auf der Switch funktioniert.

Geschrieben von Eric Ebelt

Fazit:

Optisch erinnert Brakes Are For Losers stark an die Micro-Machines-Reihe und an Drift Mania für die Wii – und spielt sich zu weiten Teilen auch sehr ähnlich. Zu keiner Zeit kann das Spiel jedoch an die Tugenden dieser beiden Serien anknüpfen. Der Item-Einsatz harmoniert einfach nicht mit der Anzahl an Fahrzeugen auf der Rennpiste. Ständig geraten die einzelnen Vehikel aneinander, drängen sich gegen die Banden und oft sogar ärgerlicherweise in den Boxenstopp, der unnötig Zeit in Anspruch nimmt. Nur die Challenges, in denen der einzige Gegner die Streckenführung und die Zeit ist, können Solisten länger als fünf Minuten motivieren. Mehrspielerfreunde sollten zudem wissen, dass der Titel im Tisch-Modus der Switch nur mit wirklich guten Augen und Frustresistenz erträglich ist. Wer jetzt immer noch nicht abgeschreckt ist, zudem die Wahl hat, und einen großen PC-Monitor sein Eigen nennt, sollte auf die leicht bessere PC-Fassung ausweichen und sich das Geld für die Switch-Fassung sparen.