Layton’s Mystery Journey: Katrielle und die Verschwörung der Millionäre – Deluxe – TEST

Katrielle Layton, Tochter von Professor Layton, kehrt in Layton’s Mystery Journey: Katrielle und die Verschwörung der Millionäre – Deluxe zurück. Die Switch-Umsetzung des 2017 für Nintendo 3DS erschienenen siebten Teils der Rätsel-Adventure-Reihe stellt gleichzeitig das Debüt des Layton-Franchises auf Nintendos Hybrid-Konsole sowie außerhalb des Handheld- und Mobile-Bereichs dar.


Wie schon in unserer Vorschau zu Layton’s Mystery Journey: Katrielle und die Verschwörung der Millionäre – Deluxe erklärt, handelt es sich bei dem Franchise-Debüt auf der Switch um kein neues Spiel. Stattdessen dürfen wir erneut mit Professor Laytons Tochter Katrielle in verschiedenen Fällen als Detektivin auf Spurensuche gehen und dabei zahlreiche Rätsel lösen. An der Geschichte haben die Entwickler nichts verändert. Wie einst auf dem 3DS begleiten wir Katrielle nach der Gründung ihrer eigenen Detektei zu Beginn des Spiels bei ihren Ermittlungen. Aufgrund der Struktur fallen Handlung und Erzählweise recht episodisch aus, was an den voneinander unabhängigen und nur durch Charaktere und die grobe Rahmenhandlung verbundenen Fällen liegt.

Bekannte, spannende Geschichte

Außerdem sind auch die kleineren Logiklücken, die wir in unserem 3DS-Test zu Layton’s Mystery Journey: Katrielle und die Verschwörung der Millionäre bemängelt haben, nicht ausgemerzt. Abgesehen davon erzählt das Adventure aber eine spannende und witzige Story rund um Katrielle Layton, ihren Assistenten Ernest Drowrig und den sprechenden Hund Sherl O.C. Kholmes, die sich der Fälle gemeinsam annehmen. Im Mittelpunkt der Aufträge stehen sieben einflussreiche Multimillionäre, die alle auch mit der größeren Rahmenhandlung verbunden sind. Dank der für die Reihe gewohnt abgedrehten Figuren, witzigen und gut geschriebenen Dialoge und schönen Erzählweise, versteht es Layton’s Mystery Journey auch in der Deluxe-Version zu unterhalten und bis zum Ende zu motivieren.

Genauso wie bei der Geschichte hat sich am grundlegenden Gameplay nichts verändert. Wir untersuchen verschiedene Orte in London auf Hinweise, befragen Zeugen und lösen allerlei Rätsel. Der Adventure-Anteil bleibt dabei eher mäßig. Weder müssen wir knifflige Aufgaben lösen, noch die gefundenen Hinweise, die zur Lösung eines Falls führen, selbst miteinander kombinieren. Das macht Katrielle selbst. Auch ein langes Suchen fällt weg, da uns die Hinweise in fester Reihenfolge automatisch beim Storyfortschritt präsentiert werden. Dafür dürfen wir umso mehr bei den Rätseln selbst nachgrübeln. Regelmäßig werden uns die Knobelaufgaben gestellt – mal, um in der Geschichte voranzukommen, mal rein optional. Sogar in der Umgebung lassen sich versteckte Rätsel finden. Diese sind wie gewohnt unterschiedlicher Art und lassen uns knobeln, rechnen, logisch oder um die Ecke denken. Sogar ein paar Fangfragen sind enthalten und damit eine gelungene Mischung, die jedoch wie schon auf dem 3DS nicht ganz an die Glanzzeiten der Reihe anschließen kann.

Rätsellastiges Gameplay

Tatsächlich könnte sogar gesagt werden, dass die Geschichte mehr ein Rahmen dafür ist, uns immer wieder verschiedene Rätsel lösen zu lassen. Das war in allen Layton-Spielen so. Dank der spannenden Erzählungen fällt das aber kaum auf. Viel mehr sind die eingestreuten Knobelaufgaben stets eine willkommene Abwechslung. Für die Switch-Portierung haben die Entwickler einige Rätsel angepasst und über vierzig neue hinzugefügt, so dass insgesamt über 550 Knobelaufgaben auf uns warten. Das fällt uns recht früh auf, da manche Rätsel, die wir im Laufe des Spiels gestellt bekommen, durch andere ersetzt wurden. Notwendig waren Anpassungen aufgrund der fehlenden Doppelbildschirme sowie neuer Steuerungsmöglichkeiten. Schließlich kann Layton’s Mystery Journey in der Deluxe-Variante nicht nur via Touchscreen im Handheld-Modus, sondern auch mit Joy Cons und Pro Controller unterwegs oder am Fernseher gespielt werden – und das überaus gut.

Hatten wir anfangs noch Zweifel, wie sich Katrielles Abenteuer auf der Switch spielt, wurden diese schnell beseitigt. Die Steuerung funktioniert fast makellos. Mit dem Stick bewegen wir unsere Lupe zur Untersuchung der Umgebung und auch sonst sind alle wichtigen Funktionen gut auf die Tasten gelegt worden. Zudem wurden Bildschirmlayout und Menü sinnvoll und übersichtlich angepasst. Dazu gesellt sich eine gute Spielbarkeit der Rätsel. Zahlen geben wir genauso wie Buchstaben über eingeblendete Tastaturen ein, Gegenstände bewegen wir mittels Cursor und Stick-Button-Kombination. Bei einigen Rätseln dürfen wir sogar zwischen den beiden Bildern des Rätsels wechseln, sollte dies erforderlich sein. Lediglich die Funktion, Notizen zu machen, fällt etwas ungenauer aus, dem Spielspaß schadet das jedoch nicht. Eine wahre Glanzleistung der Entwickler und ein Beweis, dass auch auf den ersten Blick schwer umzusetzende Spiele vom 3DS den Sprung auf die Switch schaffen können.

Hervorragende Portierung

Ebenfalls angepasst wurde die Optik. Die Grafik erstrahlt in neuem Glanz und lässt die schicken Umgebungen und 3D-Figuren-Modelle besonders am Fernseher gut zur Geltung kommen. Hier haben die Entwickler nicht nur die Auflösung erhöht, sondern die Zeichnungen und Designs an die Möglichkeiten der Switch angepasst. Selbiges gilt für die hervorragenden Anime-Zwischensequenzen vom Animationsstudio A-1 Pictures. Genau so muss eine Portierung, die im Grunde einem Remaster gleicht, aussehen. Begleitet wird das Spiel vom schon auf dem 3DS exzellenten Soundtrack von Tomohito Nishiura sowie in besonderen Momenten von einer gelungenen deutschen Sprachausgabe. Schade ist weiterhin, dass keine Vollvertonung vorhanden ist und sich in die deutschen Texte ein paar kleine Fehler eingeschlichen haben.

Beides ist angesichts der ausgezeichneten Portierung aber kein großer Kritikpunkt. Abgerundet wird die Deluxe-Version von allen DLC-Kleidern für Katrielle sowie über fünfzig neuen Outfits. Wie schon auf dem 3DS dürfen wir zudem täglich ein Rätsel des Tages herunterladen. Die über 360 Knobelaufgaben sind allerdings identisch mit denen des Originals. Trotzdem bietet Layton’s Mystery Journey: Katrielle und die Verschwörung der Millionäre – Deluxe auch für Kenner der 3DS-Version ausreichend neue Rätsel, um interessant zu sein. Ein sehr gutes Spiel ist das Puzzle-Adventure sowieso.

Geschrieben von Alexander Geisler

Fazit:

 

Layton’s Mystery Journey: Katrielle und die Verschwörung der Millionäre – Deluxe ist eine typische Remaster-Portierung. Einige neue Rätsel, alle DLCs und ein paar neue Outfits ergänzt durch eine sichtbare Grafikaufwertung zeichnen die Switch-Version aus. Inhaltlich hat sich aber nichts getan. Das hat mich aber nicht gestört, da ich trotz der episodischen Erzählweise, kleinerer Logiklücken und dem eher geringen Einfluss auf die Lösung der Fälle wieder viel Spaß hatte, Katrielle bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Vielleicht ist Layton’s Mystery Journey nicht ganz so gut wie die Vorgänger, ein sehr gutes Puzzle-Adventure mit zahlreichen Rätseln bleibt es trotzdem. Da außerdem die Steuerung hervorragend funktioniert, stellt die Switch-Version für mich die beste Variante des Spiels dar. Schließlich kann ich am Fernseher mit Controller oder im Handheld-Modus via Touchscreen oder Joy-Cons jederzeit die mir bevorzugte Steuerungsvariante verwenden. Eine nahezu perfekte Switch-Umsetzung eines 3DS-Spiels, mit dem Layton- und Genre-Fans gleichermaßen ihren Spaß haben dürften. Nur wer das Original kennt, könnte trotz der neuen Rätsel bei der Geschichte neue Inhalte vermissen. Hoffentlich spendiert Level-5 der Reihe bald einen komplett neuen Teil. Dann natürlich direkt für die Switch.