The Legend of Zelda – TEST

Am 21. Februar 1986 legte The Legend of Zelda zum Launch des Family Computer Disk Systems in Japan den Grundstein für die bis heute beliebte Action-Adventure-Reihe. Über ein Jahr nach der japanischen Veröffentlichung, erschien The Legend of Zelda 1987 in Nord-Amerika und Europa.


Ganon, der Prinz der Dunkelheit, hat das Triforce der Kraft gestohlen. Um zu verhindern, dass sich Ganon des Triforce der Weisheit bemächtigt, hat Prinzessin Zelda dieses in acht Teile zerbrochen, bevor sie entführt wurde. Es ist an Link die Triforce-Teile zu finden und Zelda zu retten. Kurz und knapp fällt die Geschichte von The Legend of Zelda aus. Allerdings wurde damit 1986 die Grundlage für die bis heute erfolgreiche Action-Adventure-Reihe, deren Handlungsgrundzüge in den Nachfolgern oft erhalten geblieben sind, gelegt.

Wegweisendes Abenteuer

Viel von der Geschichte erfahren wir im Spiel selbst aber nicht. Nur wenn wir auf dem Startbildschirm kurz warten, wird uns ein knapper Text mit der obigen Zusammenfassung angezeigt. Ansonsten starten wir nach dem wir unserem Profil einen Namen gegeben haben, direkt ins Abenteuer. Wie zur damaligen Zeit üblich, verzichtet The Legend of Zelda komplett auf Tutorials oder irgendwelche Erklärungen. Es ist an uns, herauszufinden, was von uns verlangt wird und wie sich das Action-Adventure spielt. Theoretisch können wir sogar das Schwert verpassen, sofern wir nicht direkt die erste Höhle betreten. Heute mag dieses einfach ins Spiel werfen befremdlich wirken, funktioniert aber aufgrund der eingängigen Steuerung und des relativ schnell verständlichen Gameplays noch immer.

Das hohe Alter ist The Legend of Zelda aber deutlich anzumerken. Link kann mit dem Schwert lediglich in Blickrichtung stechen, statt es zu schwingen. Auch die Bedienung des Helden selbst fühlt sich oftmals schwammig an und kann trotz der gelungenen Steuerung schnell Schaden bedeuten, weil nicht alles so funktioniert wie wir es gewohnt sind oder erwarten. Haben wir uns aber erst einmal daran gewöhnt, entfaltet The Legend of Zelda eine packende Motivationsspirale. Kaum haben wir einen Dungeon abgeschlossen, wollen wir schon den nächsten finden. Ist dieser erreicht, fällt es schwer, nicht sofort auf Erkundung zu gehen und anschließend die Oberwelt nach dem nächsten Dungeon abzusuchen. Hier profitiert The Legend of Zelda von der Struktur der Spielwelt und dem grundsätzlich simplen, aber komplexen Gameplay.

Eigenständige Erkundung

Wo sich Dungeons befinden, müssen wir selbst herausfinden. Genauso wenig wie versteckte Geheimnisse wie Herzteile oder hilfreiche Gegenstände, werden uns die Standorte der insgesamt neun Level nicht verraten. Stattdessen heißt es den in Höhlen anzutreffenden Nicht-Spieler-Charakteren zu lauschen, um auf wichtige Orte und mögliche Geheimnisse hingewiesen zu werden. Dabei sind die Aussagen der NSCs überaus kurz gehalten und nie länger als ein Satz. Doch gerade dadurch sind sie genau auf den Punkt gebracht. Daran zeigt sich allerdings auch, dass wir selbst gefragt sind, wenn wir in The Legend of Zelda Fortschritte erzielen wollen. Gerade hieraus zieht das Action-Adventure enorme Motivation und großen Spielspaß.

Allerdings kann der NES-Klassiker manchmal auch frustrieren. Besonders wenn wir in Dungeons von zahlreichen Feinden beharkt werden und aufgrund des eingeschränkten Gameplays Schaden erleiden oder keine Treffer erzielen, kann das gelegentlich nerven. Allgemein fallen manche Spielmechaniken etwas zu unpraktisch aus oder fühlen sich aus heutiger Sicht einfach zu umständlich an. Zumal der Schwierigkeitsgrad vergleichsweise hoch ist. Ebenfalls etwas, das früher normal war und auch heute noch seinen Reiz hat, aber aufgrund der veralteten Spielmechaniken zu Frust und Ärger führen kann. Hier ist jedoch die persönliche Vorliebe für Retro-Spiele gefragt und wie stark wir uns individuell mit manchen Elementen anfreunden können.

Sicher ist, dass auch heute noch die Magie von The Legend of Zelda spürbar ist. Der für damalige Zeiten stimmungsvolle Soundtrack in Einklang mit der schönen NES-Grafik sowie dem ordentlichen Gameplay versteht es zu überzeugen. Zudem punktet das Action-Adventure mit der enormen Freiheit, die viel zur Motivation beiträgt und uns dazu veranlasst, die zusammenhängende Spielwelt Bildschirm für Bildschirm zu erkunden. Daran können auch die offensichtlichen Schwächen nichts ändern. Dennoch sollte das Alter des Titels immer im Hinterkopf sein, da so manch nervige Mechanik oder frustrierende Abschnitte leichter hingenommen werden kann.

Geschrieben von Alexander Geisler

Fazit:

The Legend of Zelda hat in meinen Erinnerungen einen ganz besonderen Platz. Obwohl ich schon vorher Video- und Computerspiele gespielt habe, war es Links NES-Abenteuer, das mir ein vollkommen neues Erlebnis geboten hat. Eine große Fantasy-Welt mit schwierigen Dungeons und motivierendem Gameplay. Ich weiß noch wie ich damals stundenlang an meinem NES gezockt habe, weil ich unbedingt noch den nächsten Dungeon abschließen wollte. Diese Faszination zeichnet The Legend of Zelda auch heute noch aus. Als ich das Action-Adventure für diesen Retro-Test noch einmal gespielt habe, habe ich mich fast sofort wieder in der NES-Variante von Hyrule verloren. Am Ende habe ich die ersten sechs Dungeons am Stück gespielt und hatten wieder viel Spaß dabei. Allerdings ist offensichtlich, dass Steuerung und Gameplay aus heutiger Sicht teilweise veraltet sind. Link reagiert nicht immer wie gewünscht. Unsere Möglichkeiten sind eingeschränkt. Und der hohe Schwierigkeitsgrad kann angesichts der nicht immer perfekten Spielbarkeit frustrieren. Dennoch versteht es The Legend of Zelda noch immer zu motivieren. Selbst wenn ihr keine nostalgischen Gefühle für das Seriendebüt habt, lohnt sich bei entsprechender Retroaffinität ein Blick angesichts der Bedeutung des Spiels.