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Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung – TEST

Mehr oder weniger ist es zur Gewohnheit geworden, dass in diesem etwas anderen Jahr 2020 neue Ankündigungen aus dem Nichts kommen. So war das auch bei Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung der Fall. In Zusammenarbeit mit Koei Tecmo und Omega Force spendiert uns Nintendo ein perfektes Spiel für die Wartezeit zum Nachfolger von The Legend of Zelda: Breath of the Wild.


Die Verheerung Ganon ist über Hyrule hereingefallen. Ein letzter Funke der Hoffnung ist ein kleiner mysteriöser Wächter, der durch Zeldas letzte Kraft in die Vergangenheit geschickt wird. In die Vergangenheit, in der sich die ersten Vorboten der Verheerung bemerkbar machen und es noch nicht zu spät ist diese zu verhindern. Der König von Hyrule macht die Ritter – zu denen auch der spätere Held Link gehört – für die drohende Invasion mobil. Mitten in einem ersten großen Gefecht treffen wir auf die Botin der Shiekah, Impa. Währenddessen kommt des unverhofft zur ersten Begegnung mit dem kleinen Wächter aus der Zukunft, der durch den Shiekah-Stein seine Macht enthüllt und einen der großen Türme zum Vorschein bringt.

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Die Aufgabe unserer drei Helden Link, Zelda und Impa ist also klar: Die Hilfe von weiteren, schlagkräftigen Verbündeten wird benötigt. Die Handlung wird in wunderschön animierten Zwischensequenzen erzählt. Darüber hinaus erfahren wir immer wieder Hintergrundinformationen von den Helden und der Handlung allgemein. Dabei haben auch alle wichtigen Charaktere – mit der natürlichen Ausnahme von Link – wie auch schon in The Legend of Zelda: Breath of the Wild eine perfekt umgesetzte deutsche Sprachausgabe.

Alles auf einen Blick

Auf der großen Karte des Shiekah-Steines gelangen wir zu jeder Schlacht. Im Laufe des Abenteuers offenbaren sich immer mehr Gebiete sowie Nebenaufgaben. Neben diesen warten auch weitere Orte auf uns: So können wir direkt die verschiedenen Händler Hyrules aufsuchen und unsere Rubine, die einen deutlichen höheren Stellenwert haben als in Breath of the Wild, für Materialien, Waffenverstärkungen oder Stufenaufstiege unserer Helden nutzen.

Die Materialien können wir dann entweder für Gerichte nutzen oder wiederum andere Aufgaben der Bewohner Hyrules erfüllen um Komboangriffe, Herzen oder Spezialfähigkeiten der Charaktere zu erweitern. Gerichte können wir vor einer Schlacht zubereiten um unsere Kämpfer einmalig zu verstärken. Unter Anderem die Bewegungsgeschwindigkeit oder die Anzahl an Erfahrungspunkten durch besiegte Gegner kann durch das Verspeisen der Nahrung erhöht werden. Es wird uns wirklich auch abseits der Kämpfe viel Abwechslungsreichtum geboten.

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In den Schlachten erfüllt der Shiekah-Stein eine weitere Funktion. Als Ersatz für die Items aus dem ersten Hyrule Warriors, dient dieser zur Schwächung von größeren Generälen. Wenn diese einen starken Angriff starten, leuchtet über diesem ein entsprechendes Symbol auf, welches einem Modul auf dem Shiekah-Stein entspricht. Führen wir das Modul im richtigen Moment aus, können wir den Angriff kontern und bringen die Schwachpunkt-Leiste zum Vorschein. Das unterstreicht nochmal, dass in den Kämpfen einiges an Tiefgang steckt.

Auf der Suche nach den Recken

Um also die Prophezeiung zu erfüllen, machen wir uns mit Link, Zelda und Impa auf zu den vier Völker Hyrules um deren auserwählte Recken zu besuchen und deren Hilfe für den Kampf zu ersuchen. Ihre Hilfe ist unabdingbar, da sie als einzige in der Lage sind die vier Titanen zu steuern. Darüber hinaus besitzen die vier Helden, in Person von Mipha, Daruk, Revali und Urbosa, ausgezeichnete Fähigkeiten im Kampf. Besonders hervorzuheben ist, dass alle Helden herausstechende Fertigkeiten besitzen und Link, im Gegensatz zum ersten Hyrule Warriors, nicht komplett im Hauptfokus steht.

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Diejenigen unter uns, die schon Hyrule Warriors beziehungsweise Fire Emblem Warriors oder einen anderen Musō-Vertreter gespielt haben, fühlen sich sofort heimisch. In großen Arealen kämpfen wir gegen große Armeen von Monstern aber auch anderen Gegnern unter Berücksichtigung bestimmter Kombinations-Folgen von Angriffen. Außerdem können wir Vorposten einnehmen um unsere Verteidigung gegen Verstärkungen zu erhöhen.

Gepaart wird das actionreiche Warriors-Gameplay mit einigen raffinierten Ideen aus The Legend of Zelda: Breath of the Wild. So besitzen die Kämpfer neben dem Shiekah-Stein auch weitere Fähigkeiten wie das perfekte Schild-Parieren oder Ausweichen. Wehren wir mit unserem Schild einen Angriff eines Generals ab oder weichen dessen Angriff im richtigen Timing aus, können wir eine Serie an Angriffen auf die Schwachpunkt-Leiste ausführen. Ist diese Anzeige leer können wir den Gegner mit einer verheerenden Attacke angreifen. Diese genialen Ideen aus beiden Franchises lockern das Gameplay auf. Die passende Reaktion auf Attacken der Gegner ist wirklich entscheidender als nur einfaches Button-Mashing.

Titane der Zerstörung

Besonders imposant gestaltet sind die Kämpfe mit den vier Titanen Vah Ruta, Vah Rudania, Vah Medoh und Vah Naboris. In einem großen Gebiet warten tausende von Gegnern auf uns. Jeder der vier Titanen ist dabei neben einfachen Ramm- oder Schlagangriffe auch mit allerhand technische Waffen ausgestattet. Beispielsweise können wir Elementarangriffe nutzen oder, wie die normalen Kämpfer auch, einen verheerenden Laserstrahl als Spezialaktion nutzen.

Meist folgen wir mit den vier Schwergewichten dabei einen bestimmten Pfad entlang und räumen sämtliche Widersacher aus dem Weg. Einziger Sonderfall stellt Revalis Titan Vah Medoh dar: Auf einem großen Areal nutzen wir dessen Flugfähigkeit und bekämpfen mit Laserwaffen Feinde in der Luft und am Boden. Hier weht ein Hauch eines typischen Starfox-Abenteuers zu den besten Zeiten herein.

Wie auch bei den Kämpfen mit den Heldern gilt auch bei den Titanen, dass wildes Button-Mashing nicht unbedingt zum Ziel führt. Natürlich verfügen die vier Maschinen über immense Verteidigung und zwei komplette Herzreihen, sodass diese einige Treffer einstecken können. Nichtsdestotrotz ist es wichtig die Umgebung gut im Auge zu behalten, da neben einem gelegentlichen Zeitlimit auch einige stärkere Gegner, die unseren Titanen deutlich zu setzen, warten und denen natürlich eine große Angriffsfläche für Treffer geboten wird.

Besondere Zelda-Erfahrung der anderen Art

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Wie schon Breath of the Wild sieht jetzt auch Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung wirklich wunderschön aus. Die malerischen Umgebungen kommen auch in den Massenschlachten gut zur Geltung. Entgegen der Erwartungen aus der Demo-Version läuft das Spiel fast ausnahmslos flüssig ohne größere Frameeinbrüche. Natürlich steigt bei größerer Anzahl an Gegnern die Belastung für die Switch, größere Aussetzer sind aber nicht merklich auffallend oder Spielspaß mindernd. Besonders zu erwähnen ist, dass auch im Handheld-Modus eine nahezu flüssige Framerate erreicht wird, mit dem zu verschmerzbaren Umstand, dass die Kämpfe einige Sekunden mehr zum Laden benötigen.

Auch in Sachen Soundtrack macht Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung sehr viel richtig. Zu jeder Zeit wird die Atmosphäre perfekt aufgefangen. Sei es eine angespannte Situation durch eine Belagerung neuer Gegner oder humorvolle Gelegenheiten in der Interaktion zwischen den Haupthelden. Sehr gespannt können wir sein, ob in der Zukunft Nintendo und Koei Tecmo das Spiel in Form von Zusatzinhalten wie bei den vorherigen Warriors-Ablegern noch erweitern.

Geschrieben von Sören Jacobsen

Fazit:

 

Für mich ist Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung eines der Highlights in diesem Jahr. Schon bei der ersten Ankündigung war ich sehr angetan von der Idee, die etwas wenig betrachtete Geschichte von The Legend of Zelda: Breath of the Wild in ein neues Hyrule Warriors zu verpacken. Mit den Legends- und Definitive-Editionen von Hyrule Warriors sowie Fire Emblem Warriors habe ich mehrere Stunden verbracht und das wird bestimmt auch bei Zeit der Verheerung der Fall sein. Die neuen Taktik-Komponenten durch den Shiekah-Stein sind sehr gelungen und besonders die Titanen-Kämpfe sind wirklich spektakulär inszeniert. Unerwartet muss ich danach Breath of the Wild wohl eine zweite Chance geben. Um die gesamte Geschichte zu erschließen und natürlich für den Nachfolger vorbereitet zu sein.